Q1 2025
(in Mio EUR)      AWP-Konsens  Q1 2024  

Umsatz                739        722
EBITDA adj.           168        155
- Marge (in Prozent)       22,7       21,5
Reingewinn adj.        46         40

FOKUS: Analysten gehen gemäss AWP-Konsens von einem Umsatzwachstum von 2,2 Prozent und einer EBITDA-Marge von 22,7 Prozent aus. Sie hoffen, dass dann im Jahresverlauf mehr Schwung ins Geschäft kommen wird.

SIG spürt bekanntlich die gedämpfte Kundennachfrage in vielen Märkten. Insbesondere galt das lange Zeit für das Bag-in-Boxen- und Standbeutel-Geschäft. In der zweiten Jahreshälfte 2024 erholte sich dieses Geschäft aber wieder. Nun wird sich zeigen, ob sich dies fortsetzte. Auch bei den Getränkekartons legte SIG gegen Ende 2024 zu. Auch da interessiert, ob sich dies fortsetzte.

Ein Thema ist auch bei SIG der Zollstreit. Laut Analysten ist das Unternehmen allerdings nicht besonders exponiert, das der grösste Teil des US-Umsatzes vom gekauften Scholle-Geschäft stamme und damit regional sei.

Ob es News zum Streit mit Grossaktionär Laurens Last gibt (siehe Pro Memoria), ist eher zu bezweifeln.

ZIELE: SIG peilt im laufenden Jahr ein bereinigtes Wachstum von 3 bis 5 Prozent an. Der Wert bezieht sich auf das währungsbereinigte Wachstum ohne die Preisentwicklung für Kunststoff, da diese im Standbeutel und dem sogenannten Bag-in-Box-Geschäft direkt an die Kunden weitergegeben wird. Die bereinigte EBITDA-Marge soll in einer Bandbreite von 24,5 bis 25,5 Prozent zu liegen kommen. Wie üblich sei mit einer besseren zweiten Jahreshälfte zu rechnen.

Von den Mittelfristzielen, die ein Wachstum von 5 bis 6 Prozent und eine Marge von über 27 Prozent vorsehen, ist das Unternehmen damit noch ein Stück entfernt. Für diese bräuchte es laut den Firmenchefs ein besseres Marktumfeld, das von weniger Zurückhaltung der Konsumenten geprägt sei.

PRO MEMORIA: Ende Februar hatte der SIG-Verwaltungsrat für Schlagzeilen gesorgt, als er sich gegen eine Wiederwahl des Holländers Laurens Last ausgesprochen hatte. Dieser gehörte dem Gremium seit April 2022 an und ist mit einem Anteil von gut 10 Prozent der grösste Aktionär des Unternehmens. Last fügte sich dem Verdikt des Verwaltungsrats und trat an der GV von Anfang April nicht mehr zur Wahl an.

Hintergrund der Nicht-Empfehlung war ein Rechtsstreit. Eine Firma von Last leitete gemäss den Angaben vom Februar gegen SIG ein Schiedsgerichtsverfahren ein. Last hatte seine Firma Scholle IPN 2022 an SIG verkauft und ist nun laut den Angaben nicht zufrieden mit den geleisteten Zahlungen. Laut SIG sehen diese vor, dass Last zusätzliche Prämien erhält, wenn das von ihm verkaufte Geschäft stark wächst. Solche Prämien würden fällig, wenn Lasts Geschäft mit mehr als 6 Prozent wächst. Dies sei aber weder 2023 noch 2024 der Fall gewesen. Und auch für das laufende Jahr zeichne sich kein starkes Wachstum ab.

AKTIENKURS: Die SIG-Aktie ist im bisherigen Jahresverlauf um knapp 13 Prozent gesunken - sie schneidet damit deutlich schlechter ab als der Gesamtmarkt (SPI). Bereits im vergangenen Jahr entwickelte sich das Papier unterdurchschnittlich.

Website: www.sig.biz

an/rw

(AWP)