Q1 2025 (in Mio USD) AWP-Konsens Q1 2024 Nettoumsatz 2'544 2'492 - Generika 1'845 1'869 - Biosimilars 716 623 - Europa 1'328 1'326 - Nordamerika 579 524 - International 659 642
FOKUS: Die Zollpolitik der US-Regierung hat die Märkte weltweit bekanntlich aufgeschreckt. Während es bislang hiess, Pharmaprodukte seien ausgeschlossen, haben grosse Konzerne wie Roche oder Novartis zuletzt mit Milliarden-Investitionen in den USA von sich reden gemacht. Entsprechend werden Investoren hoffen, von der Generika-Spezialistin mehr zu diesem Thema zu hören.
Bei der Vorlage der Jahreszahlen Anfang März zeigten sich CEO Richard Saynor und Finanzchef Remco Steenbergen eher mit Blick auf die erwartete Preiserosion zurückhaltend.
Analysten gehen für das erste Quartal dennoch davon aus, dass Sandoz im ersten Quartal vor allem bei den margenstärkeren Biosimilars ein deutliches Plus gesehen haben dürfte. Das Generika-Geschäft dürfte dagegen eher rückläufig gewesen sein.
Beim Blick nach vorne werden Investoren daher auch hören wollen, wie die Basler mit ihren für 2025 geplanten Lancierungen weiterer Biosimilars vorankommen.
ZIELE: Im Jahr 2025 peilt Sandoz weiteres Wachstum an. Zu konstanten Wechselkursen soll der Nettoumsatz im mittleren einstelligen Prozentbereich zulegen, während die Kern-EBITDA-Marge bei etwa 21 Prozent zu liegen kommen soll (2024: 20,1 Prozent).
Die Prognosen hatte Sandoz an der Bilanzmedienkonferenz Anfang März kommuniziert, also noch bevor US-Präsident Donald Trump hohe Importzölle auf Waren und Dienstleistungen auch aus der Schweiz ankündigte. Noch sind Pharmaprodukte von den Zöllen ausgenommen. Das könnte sich aber ändern.
Zölle auf Pharmaprodukte würden in dem für Sandoz wachsenden US-Markt in erster Linie die Patienten treffen, sagte CEO Richard Saynor. «Uns werden sie sicher nicht dazu ermutigen, verstärkt in den USA zu investieren», fuhr er fort.
PRO MEMORIA: Seit der Zahlenvorlage im März hat der Generika-Spezialist mit verschiedenen News für Aufmerksamkeit gesorgt. So werden die Basler auch in Zukunft mit dem Partner Delpharm Spitäler in Kanada mit sterilen Injektionsmitteln beliefern. Die beiden Firmen haben dazu eine über zehn Jahre laufende Liefervereinbarung unterzeichnet. Zum Auftragsvolumen machte Sandoz keine Angaben.
Auf Finanzseite hat Sandoz eine kurz vor der Abspaltung von Novartis im Jahr 2023 ausgegebenen Anleihen im Umfang von 750 Millionen US-Dollar vollständig zurückbezahlt. Die Rückzahlung war mit den Erlösen aus drei im März begebenen Anleihen finanziert worden. Durch diese Transaktion werde der jährliche Zinssatz von Sandoz auf die Bruttoverschuldung voraussichtlich unter 4 Prozent sinken.
Und auf juristischer Seite hat Sandoz gegen das US-Unternehmen Amgen eine Kartellklage eingereicht. In der Auseinandersetzung geht es um den Entzündungshemmer Enbrel (Etanercept). Nach Ansicht von Sandoz blockiert Amgen den Einstieg von Nachahmerprodukten wie dem Biosimilar Erelzi von Sandoz.
AKTIENKURS: Die Aktien von Sandoz haben im bisherigen Jahresverlauf rund 6 Prozent an Wert verloren. Damit entwickelten sie sich schlechter als der Gesamtmarkt, der im gleichen Zeitraum um rund 5 Prozent zulegte. Im vergangenen Jahr hatten die Sandoz-Titel noch um rund 37 Prozent zugelegt.
Website: www.sandoz.com
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(AWP)