Die EU billigte am Mittwochmorgen ein Paket von Sanktionen gegen Russland, darunter ein Importverbot für russisches Aluminium in die EU. Eine Übernahme dieser Sanktionen durch die Schweiz war an der Bundesratssitzung am Mittwoch kein Thema, wie Wirtschaftsminister Guy Parmelin an einer Medienkonferenz mitteilte.
«Das ist nicht wirklich eine Neuigkeit», kommentiert Marcel Menet, Präsident des Schweizer Aluminium-Verbandes. Er erinnerte daran, dass eine solche Sanktion bereits vor drei Jahren, nach dem russischen Überfall auf die Ukraine, verhängt wurde. «Die Unternehmen haben sich seitdem angepasst», so Menet. Und russische Materialien würden auf die eine oder andere Weise über andere Länder, wie die Türkei, transportiert.
US-Präsident droht
Trump droht derweil mit hohen Zöllen auf Aluminium. Letzte Woche unterzeichnete er ein Dekret, das ab dem 12. März 25 Prozent Steuern auf Stahl- und Aluminiumimporte in die USA erhebt. Im Moment sei es an der Zeit, die Lage zu beobachten, sagte Menet. Er erinnerte daran, dass die Schweizer Aluminiumausfuhren in die USA vier Prozent der Gesamtausfuhren ausmachen, also einen geringen Teil.
Der Aluminium- und Stahlsektor befindet sich derzeit in einer Krise. 2024 wurden mehrere Kürzungen angekündigt, insbesondere bei den Stahlwerken Stahl Gerlafingen und Swiss Steel.
Der US-Präsident drohte auch dem Pharmasektor mit Zöllen. Eine solche Entwicklung wäre weder im Interesse der USA noch der Schweiz, sagte Fabian Maienfisch, Sprecher des Staatssekretariats für Wirtschaft (Seco), Keystone-SDA.
«Die Schweizer Pharmaindustrie schafft als wichtiger Investor attraktive Arbeitsplätze und eine hohe Wertschöpfung in den USA», sagt er. Die Exporte von chemischen und pharmazeutischen Produkten in die USA machen die Hälfte der Schweizer Exporte in die USA aus.
(AWP)