US-Präsident Donald Trump beharrt auch nach einem Dementi aus Peking darauf, dass beide Seiten verhandeln. Zudem berichteten Medien wie der US-Fernsehsender CNN, China habe wohl stillschweigend die Vergeltungszölle auf einige in den USA hergestellte Halbleiter zurückgenommen. Zudem haben sich Vertreter der US-Notenbank Fed wegen der aggressiven US-Zollpolitik besorgt über den Arbeitsmarkt geäussert und damit Zinssenkungshoffnungen genährt. Im Fall einer höheren Arbeitslosigkeit könnten sinkende Zinsen nicht ausgeschlossen werden, heisst es.
Der Leitindex SMI notiert um 11.10 Uhr um 0,53 Prozent höher auf 11'980,57 Punkten. Das bisherige Tageshoch liegt mit knapp 11'995 Punkten nur knapp unter der 12'000er Marke. Der SLI, in dem die 30 wichtigsten Aktien enthalten sind, gewinnt 0,77 Prozent hinzu auf 1938,57 und der breite SPI 0,49 Prozent auf 16'237,12 Zähler. 24 der 30 SLI-Werte legen zu und sechs sind schwächer.
Im Fokus stehen Holcim (+1,7 Prozent). Der Zementkonzern hat im ersten Quartal einen leichten Knick bei Umsatz und Betriebsgewinn hinnehmen müssen. Dafür habe der wiederkehrende EBIT die Erwartungen leicht übertroffen. Aussagen zum Gewinn machte Holcim aber nicht. Zudem äusserten sich Analysten positiv darüber, dass Holcim trotz der angespannten weltweiten Wirtschaftslage die Ziele nicht geändert hat.
Noch gefragter sind die Aktien der UBS (+2,3 Prozent). Sie profitierten von Zinsfantasien, erholten Märkten und Käufen vor der Bilanzvorlage kommende Woche, heisst es am Markt. Mit den Aktien der Partners Group (+1,3 Prozent) und Julius Bär (+1,2 Prozent) werden weitere Finanztitel gekauft. Aber auch zyklische Werte wie Sika (+1,9 Prozent) und ABB (+1,6 Prozent) stehen oben auf den Kauflisten.
Gesucht werden auch Gesundheitswerte wie Sandoz, Alcon, Lonza, Straumann und Sonova, die zwischen 1,6 und 1,0 Prozent zulegen. Letztere profitieren von verschiedenen Analystenkommentaren. So hat etwa die HSBC die Empfehlung für die Titel des Hörgeräteherstellers auf «Buy» von «Hold» erhöht.
Bei den Technologiewerten wie Logitech (+1,9 Prozent) und im breiten Markt AMS Osram (+4,0 Prozent) und Inficon (+3,0 Prozent) werden die Zinssenkungsfantasien als Kaufargumente erwähnt. Davon hätten am Vortag auch die US-Mitbewerber Auftrieb erhalten, heisst es.
Gebremst wird der Anstieg des SMI von den defensiven Schwergewichten Nestlé (-0,6 Prozent) und Roche GS (-0,3 Prozent), die ihre Abschläge im bisherigen Verlauf eingegrenzt haben. Auch Swisscom (-0,4 Prozent), Kühne+Nagel (-0,7 Prozent), Lindt & Sprüngli (-0,5 Prozent) und Schindler (-0,7 Prozent) geben nach.
In den hinteren Reihen stehen vor allem Baloise (-5,0 Prozent) unter Druck. Die Aktien von Helvetia (+0,2 Prozent) können ihr Kursniveau dagegen halten. Händler verweisen darauf, dass der aktivistische Baloise-Aktionär Cevian Capital seinen Anteil von mehr als 9 Prozent an den Helvetia-Grossaktionär Patria Genossenschaft verkauft hat. Damit steht einer Fusion der beiden Versicherer nichts mehr im Weg. Mit dem Ausstieg von Cevian sei die Fantasie, dass es zu einem Übernahmekampf um Baloise kommen könnte, verpufft, heisst es am Markt. Als möglicher Käufer wurde Zurich, aber auch ausländische Konkurrenten genannt.
Die Aktien von Belimo (+2,5 Prozent) ziehen nach dem Kurssprung vom Vortag (+12,4 Prozent) weiter an. Händler begründen dies mit dem guten Ergebnis vom Vortag und positiven Kommentaren.
Sulzer (-1,0 Prozent oder 1,4 Fr.) werden ex-Dividende von 4,25 Franken je Aktie gehandelt.
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(AWP)