Dennoch dürfte es in den nächsten Wochen eher holperig bleiben an den Aktienmärkten angesichts einiger Unwägbarkeiten und Risiken. Diese lägen unter anderem in der Wirtschafts- und Handelspolitik der USA. Daher dürften sich die Anleger bis zum Amtsantritt von Donald Trump als US-Präsident am 20. Januar noch eher zurückhalten. Nur wenig später, am 29. Januar, findet zudem die erste Zinsentscheidung des Jahres der US-Notenbank Fed statt. Bis dahin werden noch viele Konjunkturzahlen veröffentlicht, von denen sich die Marktteilnehmer Hinweise zur möglichen weiteren US-Geldpolitik erhoffen. In der aktuellen Woche stehen die Daten zum US-Arbeitsmarkt im Fokus. Aus der Eurozone werden zudem Service-PMIs und Teuerungszahlen (am Montag und Dienstag) veröffentlicht.
Der SMI notiert gegen 11.10 Uhr 0,16 Prozent tiefer bei 11'605,45 Punkten. Am Freitag, dem ersten Handelstag im neuen Jahr an der Schweizer Börse, hat der Leitindex um 0,2 Prozent zugelegt. Das Vorjahr hatte der SMI mit +4,2 Prozent beendet.
Der SLI, in dem die 30 wichtigsten Aktien enthalten sind, steigt um 0,04 Prozent auf 1922,27 und der breit gefasste SPI ermässigt sich dagegen um 0,08 Prozent auf 15'505,87 Zähler. Im SLI halten sich Gewinner und Verlierer in etwa die Waage.
An der Spitze der Blue Chips stehen Technologiewerte wie VAT (+4,6 Prozent), Logitech (+1,7 Prozent) sowie am breiten Markt AMS Osram (+5,6 Prozent), Comet (+3,7 Prozent) und Inficon (+4,3 Prozent). Positive Vorgaben von der US-Technologiebörse sowie die Aussichten auf einen weiteren Boom in Bereich KI sorgen für steigende Kurse. Bei VAT könnten Hoffnungskäufe zusätzlich helfen: Denn der Vakuumventilhersteller wird am Donnerstag erste Angaben zu 2024 machen und sich wohl auch über 2025 äussern. Dann werde sich zeigen, ob der langersehnte Aufwärtstrend in der Chipindustrie schon eingesetzt hat, heisst es am Markt.
Gefragt sind auch Sika (+1,4 Prozent). Der Bauchemiehersteller legt ebenfalls am Donnerstag Umsatzzahlen zu 2024 vor. Zu den Gewinnern zählen auch Wachstumswerte wie Partners Group (+1,5 Prozent) und Lonza (+1,2 Prozent) sowie die Grossbankpapiere UBS (+1,3 Prozent).
Die Kursgewinne von Richemont (+1,6 Prozent) erklären Händler mit einer Gegenbewegung nach den Kursverlusten vom Freitag, als schwache China-Daten den Luxusgütersektor belastet hatten.
Auf der anderen Seite kommt es bei Swiss Re (-1,5 Prozent), Givaudan (-1,3 Prozent), Sandoz (-0,3 Prozent), Sonova (-1,1 Prozent) und Holcim (-0,3 Prozent) zu Gewinnmitnahmen nach dem guten Vorjahr.
Bei Nestlé (-1,2 Prozent) hielten die Verleiderverkäufe an, heisst es am Markt weiter. Der Nahrungsmittelwert war einer der schwächsten Blue Chips von 2024. Mit Novartis (-0,4 Prozent) und Roche GS (-0,3 Prozent) sind weitere defensive Werte auf den Verkaufszetteln.
ABB (-0,5 Prozent) werden von einem Kommentar von Bernstein belastet. Der Broker hat das Rating auf «Underperform» von Market Perform« und das Kursziel auf 45 von 46 Franken gesenkt.
Auf den hinteren Rängen fallen DocMorris (-5,4 Prozent auf 18,83 Fr.) negativ auf. Hier sorgen ebenfalls Analysten für Druck: HSBC hat das Kursziel auf 20 von 40 Franken halbiert. Die Deutsche Bank hat das Preisziel auf 25 von 45 Franken gesenkt.
Medacta (+3,8 Prozent) profitieren hingegen von Morgan Stanley. Die US-Bank hat in einer Branchenstudie die Aktie der Medtechfirma auf »Overweight« von »Equal Weight" erhöht.
pre/ys
(AWP)