In den USA mehren sich seit einiger Zeit wegen der Zollpolitik die Sorgen vor einer konjunkturellen Abkühlung. Die Befürchtungen werden dabei von diversen Frühindikatoren, die sich zuletzt abgeschwächt haben, genährt. Daher dürften die am Nachmittag anstehenden Erstanträge auf US-Arbeitslosenunterstützung grosse Beachtung finden. Derzeit laufe der Arbeitsmarkt noch gut. Sollte es aber Zeichen einer Abschwächung geben, könnte dies als weiteres Anzeichen einer Abschwächung gewertet werden und wäre für die Stimmung der für die US-Wirtschaft so wichtigen Konsumenten negativ, meint ein Händler.
Der Leitindex SMI notiert nach einem Tagestief auf 12'738 Punkten gegen 11.00 Uhr noch um 1,06 Prozent tiefer bei 12'816,71 Punkten. Der SLI, in dem die 30 wichtigsten Aktien enthalten sind, gibt um 1,13 Prozent nach auf 2075,00 und der breite SPI um 0,53 Prozent auf 17'068,80 Zähler. 22 SLI-Werte geben nach und acht legen zu.
Stark unter Druck stehen die Aktien der UBS (-3,4 Prozent auf 28,52 Fr.). Ein Händler spricht von einer steifen Brise von jenseits des Atlantiks. Denn die Bank of America hat das Rating für die Aktien der Grossbank auf «Underperform» von «Neutral» und das Kursziel auf 28 von 33 Franken gesenkt. Auch Goldman Sachs hat das Kursziel gekappt, nämlich auf 36 von 44 Franken. Dies sei ein negatives Signal, auch wenn das neue Kursziel noch klar über dem aktuellen Aktienkurs liege, heisst es im Handel. Zudem hänge weiterhin die Verschärfung der Bankenregulierung als Damoklesschwert über der Aktie.
Deutlich schwächer sind auch Roche GS (-3,2 Prozent oder 9,60 Fr.) Der «Bon» wird heute allerdings Ex-Dividende von 9,70 Franken je Titel gehandelt. Damit ist das Minus eigentlich nur optischer Natur.
Auch bei Sika (-2,6 Prozent oder 6 Fr) ist der Dividendenabgang von 3,60 Franken je Aktie der Hauptgrund für das Kursminus. Ebenfalls ex-Dividende gehandelt werden die Papiere von Schindler (PS -3,4 Prozent oder 9,80 Fr.), wobei die Ausschüttung hier 6,00 Franken je Titel beträgt.
Verkauft werden zudem zyklische Werte wie ABB (-1,0 Prozent) und Holcim (-2,0 Prozent). Letztere hält am Freitag den Kapitalmarkttag ab. Zudem folgen Technologiewerte wie Logitech (-2,0 Prozent) und VAT (-2,0 Prozent) den negativen Vorgaben der Nasdaq nach unten. Auch die Branchenvertreter Comet (-1,9 Prozent) und Inficon (-0,9 Prozent) büssen an Wert ein.
Zu den raren Gewinnern bei den Blue Chips zählen die Anteile von Sandoz (+0,5 Prozent), die nach der jüngsten Schwäche einen Stabilisierungsversuch starteten. Fester gehalten sind auch Novartis (+0,5 Prozent) und Adecco (+0,2 Prozent).
Nestlé (+0,2 Prozent) erhielten Unterstützung von Berichten, der Nahrungsmittelkonzern verhandle über die Zukunft des Wassergeschäfts.
Auf den hinteren Rängen fallen zudem Autozulieferer wie Komax, Autoneum, StarragTornos und Ems-Chemie mit Einbussen von bis zu zwei Prozent auf. Implenia (-3,0 Prozent oder 1,30 Fr.) werden ex-Dividende von 0,90 Franken je Titel gehandelt.
Leonteq sind vom Handel ausgesetzt. Grund dafür ist die GV.
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(AWP)