Die Schwäche an der Nasdaq kam allerdings nicht wirklich überraschend. Denn der Index hatte an 11 der vergangenen 12 Handelstage zugelegt und das Allzeithoch stetig in neue Höhen geschraubt. Am Vortag kam es nun aber zu Gewinnmitnahmen bei den Technologiewerten und zu Umschichtungen in Nebenwerte. Auslöser dafür waren Inflationsdaten, die etwas besser als von Analysten erwartet ausgefallen waren. Dies heizte die Zinssenkungserwartungen an. Die Aussicht auf bald sinkende Finanzierungskosten liessen die Marktteilnehmer nun nach den Aktien von kleineren und mittelgrossen Unternehmen greifen. Denn sie seien noch stärker auf günstige Kredite angewiesen als die Grosskonzerne, heisst es. Zudem hat der US-Nebenwerteindex Russell-2000 im laufenden Jahr weniger zugelegt als die Nasdaq. Es werde sich nun zeigen, ob die Börsianer hierzulande nun ähnlich regieren, meint ein den Händler.

Der von der Bank Julius Bär berechnete vorbörsliche SMI notiert gegen 8.15 Uhr um 0,05 Prozent höher bei 12'261,51 Punkten. Damit steuert der Leitindex auf einen weiteren Wochengewinn zu. Vor einer Woche beendete der SMI den Handel mit 12'006 Zählern. Am Vortag war der SMI bis auf ganz wenige Punkte an das bisherige Jahreshoch bei 12'295 Punkten herangekommen.

19 der 20 SMI-Werte werden vorbörslich um 0,1 Prozent höher gestellt. Einzig Partners Group (-1,9 Prozent) stehen klar im Minus. Der Asset Manager hat bei den Verwalteten Vermögen im ersten Halbjahr eher am unteren Ende der Erwartungen abgeschnitten. Dafür flossen mehr Neugelder zu als gedacht. Die Vorabinformationen für die erste Jahreshälfte seien durchzogen ausgefallen, meint ein Händler. Daher würden die Anleger nun einen Teil der Kursgewinne mitnehmen, die die Aktie in den vergangenen Wochen erzielt habe.

Im breiteren Feld fallen Ems Chemie auf, die ebenfalls um 1,9 Prozent niedriger erwartet werden. Der Spezialchemiekonzern hat im ersten Halbjahr 2024 weniger umgesetzt, aber etwas mehr verdient. Wegen des starken Schweizer Frankens hat er das Umsatzziel für das laufende Jahr leicht gesenkt.

Für die Technologiewerte VAT, AMS Osram, Comet und Inficon werden trotz der negativen Vorgaben von der Nasdaq um bis zu 0,3 Prozent höhere Kurse indiziert.

pre/tv

(AWP)