«Die US-Notenbank könnte das diesjährige Weihnachtsrallye verdorben haben, denn ihr falkenhafter Kurswechsel könnte eine tiefere Korrektur an den US-Aktienmärkten auslösen», heisst es in einem Kommentar von Swissquote. Nach der US-Zinsentscheidung steht mit dem grossen Verfallstag an der Eurex am Freitag das nächste marktbewegende Ereignis bevor. Beim Jahresendverfall laufen die Futures und Optionen auf Indizes und Einzelaktien aus. Dann kann es bei grossen Umsätzen zu heftigen Kursausschlägen kommen. Diese wirken vielfach trendverstärkend. «Und derzeit ist der Trend klar nach unten gerichtet», sagt ein Händler. «Damit sind wohl auch die allerletzten Hoffnungen auf einen Jahresendspurt verfolgen», sagt ein anderer Marktteilnehmer.

Der von der Bank Julius Bär berechnete vorbörsliche SMI steht um 08.15 Uhr 1,42 Prozent tiefer bei 11'473,70 Punkten. Sämtliche 20 SMI-Werte werden tiefer erwartet.

Stark unter Druck stehen die Technologiewerte Logitech, VAT, AMS Osram, Inficon, U-Blox und Comet, wie die erwarteten Kursabschläge zwischen -4,8 und -3,3 Prozent zeigen.

Grosse Einbussen werden auch bei den Banken UBS, Julius Bär, Swissquote und auch bei den Aktien der Partners Group indiziert. Ihre Kurse werden um bis zu 2,7 Prozent tiefer gestellt.

Die Aktien von Richemont und Swatch werden um 2,2 Prozent tiefer erwartet. Händler verweisen auf die Schweizer Uhrenexporte, die im November verglichen mit dem Vorjahresmonat um 3,8 Prozent auf 2,41 Milliarden Franken gesunken sind. Damit setzt sich der Trend der letzten Monate fort.

Etwas weniger schlecht stehen die defensiven Werte Swisscom (-0,7 Prozent), Lonza, Nestlé, Novartis und Roche GS (je -0,8 Prozent) da. Dabei hat der Pharmakonzern Roche einen Forschungsrückschlag im Bereich Parkinson erlitten.

Auf den hinteren Rängen gibt SoftwareOne (-1,2 Prozent) zu reden. Der Softwareverkäufer will den norwegischen IT-Berater Crayon Group kaufen. Die Gründungsaktionäre von SoftwareOne und Crayon unterstützen den Deal. Zur Finanzierung will SoftwareOne bis zu 72 Millionen neue Aktien schaffen und plant eine Überbrückungsfinanzierung in Höhe von 700 Millionen Franken.

pre/tv

(AWP)