Derweil ist ein Ende der Handelsspannungen zwischen den USA und China weiter nicht in Sicht und die Aussichten für den Welthandel verschlechtern sich zunehmend. Gegen eine zu positive Stimmung spreche auch, dass die Anleger vor dem langen Wochenende ihre Positionen wohl absichern und keine unnötigen Risiken eingehen dürften, heisst es am Markt. Dass noch Impulse vor der am Nachmittag anstehenden Zinsentscheidung der EZB ausgehen, sei eher unwahrscheinlich. Denn eine weitere Zinssenkung um 25 Basispunkte sei bereits eingepreist. «Und was die Guidance betrifft, wird sich EZB-Präsidentin Christin Lagarde wohl alle Optionen offen halten wollen», sagt ein Händler.
Die Bank Julius Bär berechnet den SMI vorbörslich um 08.20 Uhr um 0,39 Prozent höher mit 11'643,95 Punkten. 18 der 20 SMI-Werte werden höher erwartet.
An der Spitze stehen ABB (+3,3 Prozent). Der Industriekonzern hat im ersten Quartal 2025 den Umsatz leicht gesteigert. Der Auftragseingang zog im Vergleich zum Vorjahr etwas stärker an. Die operative Gewinnmarge legte unter anderem dank eines Immobilienverkaufs klar zu. Zudem will der Technologiekonzern mit Robotics eine weitere Division abspalten.
Etwas schwächer sind Geberit (-0,1 Prozent auf 557,84 Fr.) und Sika (-0,3 Prozent auf 195,50 Fr.). Barclays hat das Kursziel für Geberit in einer Branchenstudie auf 510 von 515 Franken gesenkt. Die Einstufung lautet weiterhin «Underweight». Auch bei Sika hat Barclays das Kursziel gesenkt, nämlich auf 200 von 220 Franken. Das Rating lautet ebenfalls weiterhin «Underweight».
Etwas fester sind derweil die beiden Uhrenhersteller Richemont und Swatch (je +0,3 Prozent). Nach dem Einbruch im Vormonat sind die Schweizer Uhrenexporte im März um 1,5 Prozent gestiegen. Für das gesamte erste Quartal 2025 resultiert dennoch ein leichter Rückgang.
Deutlich im Minus sind VAT (-3,4 Prozent). Der Vakuumventil-Hersteller hat im ersten Quartal den Umsatz gesteigert. Der Auftragseingang liegt allerdings nur leicht über dem Vorjahreswert. Allerdings sieht der Chipindustrie-Zulieferer wegen der geopolitischen Unsicherheiten weiterhin ein volatiles Umfeld.
Deutlich im Minus erwartet werden Inficon (-4,5 Prozent auf 80 Fr.). Händler verweisen hier mehr auf die schwache US-Technologiebörse Nasdaq als möglichen Grund der Kursschwäche.
pre/hr
(AWP)