Die Angst vor einem Flächenbrand in der Krisenregion wird zunehmend grösser. So könnten sich die USA als wichtigster Verbündeter Israels einmischen. «Auch weitere europäische Staaten haben Tel Aviv ihre Unterstützung versichert. Gleichzeitig meldeten sich China und Russland zu Wort.» Darin sehen viele Marktteilnehmer eine ernstzunehmende Gefahr. Dazu kommen die sich nähernden US-Arbeitsmarktdaten. «Vom monatlichen Arbeitsmarktbericht am Freitag war eigentlich eine Abkühlung erwartet worden, die schnelle Zinssenkungsschritte der US-Notenbank untermauert», heisst es in einem Kommentar. Die überraschend starken Jolts-Daten am Vortag hätte diesen Weg aber unwahrscheinlicher gemacht. Im Tagesverlauf gibt es mit dem ADP-Report eine weitere Arbeitsmarktstatistik.

Der Schweizer Leitindex SMI gewinnt gegen 10.55 Uhr 0,33 Prozent hinzu auf 12'127,12 Punkte. Der SLI, der die 30 wichtigsten Titel umfasst, legt um 0,34 Prozent zu auf 1986,80 Punkte und der breite SPI um 0,31 Prozent auf 16'181,55 Punkte. Im SLI legen 15 Werte zu, elf geben nach und vier sind unverändert.

Mit Kursgewinnen von bis zu 2,7 Prozent führen die beiden Uhrenhersteller Swatch und Richemont sowie die beiden Bankaktien UBS und Julius Bär das Gewinnerfeld an. Bereits in der Vorwoche hatten die beiden Uhrentitel deutlich zugelegt, nachdem China ein Stützungspaket für seine Wirtschaft angekündigt hatte. Händler gehen davon aus, dass die Regierung in Peking noch weitere Massnahmen ankündigen könnte.

Mit den erneuten Kursgewinnen schütteln die beiden Titel auch erneut zurückhaltende Analystenkommentare ab. Die Experten von Bryan Garnier etwa erwarten in naher Zukunft keine wesentliche Verbesserung des chinesischen Konsums. Vielmehr gehen sie von einer schwierigen Berichtssaison für das dritte Quartal aus. Ähnlich klingt die Deutsche Bank. «Die Anleger im Luxussektor sind mit einem hohen Mass an Unsicherheit konfrontiert», lautet das übergeordnete Thema.

Derweil profitieren die beiden Bankaktien von einem für sie insgesamt freundlichen Umfeld. Wie es bei der Postbank heisst, spiele die wieder ansteigende Kreditnachfrage der Branche in die Karten. Dies liege auch an dem Einstieg führender Notenbanken wie EZB oder hierzulande der Schweizerischen Nationalbank in den Zinssenkungszyklus.

Mit einem Plus von 0,8 Prozent sind auch SIG-Aktien weit oben auf der Gewinnerliste zu finden. Laut einem aktuellen Kommentar von Octavian könnte der Verpackungsspezialist ebenfalls von den Stützungsmassnahmen der chinesischen Regierung profitieren. Im Rahmen des Konjunkturpakets plane die chinesische Regierung, Gutscheine für den Kauf von Milch an die Bevölkerung zu verteilen, heisst es in dem Report.

Neben SIG sind noch weitere Zykliker wie ABB, Logitech oder auch Schindler auf den Einkaufslisten zu finden. Ihre Aufschläge liegen zwischen 1,1 und 0,3 Prozent.

Wenig Impulse kommen derweil von den drei Schwergewichten. So bewegen sich Roche, Nestlé und Novartis mit Aufschlägen von maximal 0,2 Prozent kaum vom Fleck.

Auf Verliererseite tragen derweil Sandoz (-1,1 Prozent) die rote Laterne. Mit Straumann, Alcon (beide -0,3 Prozent) und Lonza (-0,2 Prozent) geben noch weitere Vertreter aus dem Gesundheitssektor nach. Ausserdem trennen sich die Anleger von weniger konjunktursensiblen Werten wie Givaudan (-0,7 Prozent) und Swisscom (-0,8 Prozent).

Die Aktien von Kühne+Nagel (-0,3 Prozent) knüpfen an die Vortagesverluste an. Der Streik der US-Hafenarbeiter und dessen ungewisse Folgen für die Logistiker belasten. Der Logistikkonzern rechnet mit «erheblichen Verzögerungen» und richtet sich auf länger andauernde Schwierigkeiten ein, wie er auf Anfrage von AWP bereits am Dienstag dazu mitteilte.

In den hinteren Reihen geht es für DocMorris (-5,4 Prozent) nach Analystenkommentaren abwärts. Flughafen Zürich (-1,2 Prozent) und Avolta (-0,8 Prozent) leiden unterdessen unter den geopolitischen Spannungen.

hr/tv

(AWP)