In den USA bleibt die Wall Street am Montag wegen eines Feiertages geschlossen und auch sonst sind die Nachrichten eher dünn gesät. Zoll-Drohungen aus den USA hätten die Anleger zuletzt gelassen zur Kenntnis genommen. Starke Quartalszahlen und die weiter aktienfreundliche Zinspolitik der Zentralbanken sowie die im Vergleich zu US-Aktien niedrigeren Bewertungen in der Schweiz stützten den hiesigen Markt.

Der Leitindex SMI gewinnt gegen 11.05 Uhr 0,22 Prozent hinzu auf 12'867,82 Punkte. Vergangene Woche war das Barometer bis auf 12'952 Punkte gestiegen und damit nur noch 45 Punkte von seinem Rekordhoch (12'997 Pkt) von Anfang 2022 entfernt.

Der SLI, in dem die 30 wichtigsten Aktien enthalten sind, steigt um 0,17 Prozent auf 2114,43 und der breite SPI um 0,13 Prozent auf 17'061,51 Zähler. Im SLI geben 15 Aktien nach und 13 legen zu und zwei (Novartis, Logitech) sind unverändert.

Mit Kursgewinnen von jeweils mehr als 1 Prozent führen die Aktien der UBS und von Lonza das Gewinnerfeld an. Beide Aktien haben in der vergangenen Woche nicht ganz mit der generellen Marktstimmung mithalten können, wie ihre Performance auf Wochensicht zeigte. Derzeit nutzten Investoren jeden noch so kleinen Rücksetzer, um sich mit Aktien einzudecken, heisst es in einem Kommentar.

Auch sonst zählen Vertreter der Finanzbranche zu den Gewinnern. Swiss Life, Swiss Re, Zurich sowie Julius Bär gewinnen bis zu 0,9 Prozent hinzu. Lediglich Partners Group (-0,3 Prozent) fallen gegen den Branchentrend.

Mit Kühne+Nagel, ABB und Holcim sind mit Kursgewinnen von bis zu 0,8 Prozent zudem noch einige konjunktursensible Werte auf den Einkaufslisten der Investoren zu finden.

Etwas uneinheitlich entwickeln sich derweil die verschiedenen Gesundheitswerte. So geht es für Alcon (+0,5 Prozent), Straumann (+0,4 Prozent) und Schwergewicht Roche (+0,3 Prozent) aufwärts, während Novartis (unv.), Sonova (-1,9 Prozent auf Fr.) und Sandoz (-2,7 Prozent) dem Markt hinterherhinken.

Beim Hörsystemspezialisten Sonova belastet eine Herunterstufung auf «Hold» von «Buy» durch die HSBC, wobei auch das Kursziel auf 310 Franken gekappt wurde. Dass die HSBC-Analysten neuerdings den Aktien des dänischen Erzrivalen Demant den Vorzug geben, zieht Händlern zufolge vermehrt Umschichtungen aus den Valoren von Sonova in jene von Demant nach sich. Vor allem aber verstärkten die Experten-Kommentare Zweifel an der Technologieführerschaft von Sonova.

Die Abgaben bei Sandoz werden wiederum mit Nachrichten der deutschen Biotechfirma Formycon in Verbindung gebracht. Dem deutschen Unternehmen drohen in den USA für zwei seiner Nachahmermedikamente höhere Preisnachlässe als erwartet. Zudem drohe eine «wahrscheinlich vorübergehende» Pausierung des Vertriebs des Lucentis-Biosimilars Cimerli in den Vereinigten Staaten. Daher befindet sich das Biotechunternehmen in Gesprächen mit dem Kommerzialisierungspartner Sandoz zur weiteren Vermarktungsstrategie des Biosimilars. Laut JPMorgan sei dies leicht negativ für den Basler Generikakonzern.

In der zweiten Reihe sorgen ebenfalls Analystenkommentare für Bewegung. So sind AMS Osram (+2,9 Prozent) nach verschiedenen Analystenkommentaren gefragt und auch SoftwareOne (+2,1 Prozent) ziehen nach einer Hochstufung und im Vorfeld der Zahlen am Mittwoch an.

Derweil sacken die Aktien des schwer angeschlagenen Solarunternehmens Meyer Burger (-8,8 Prozent) weiter ab, nachdem die Fälligkeit der im Dezember bezogenen Brückenfinanzierung um eine weitere Woche verlängert werden konnte.

hr/cf

(AWP)