Derzeit dominiere die Hoffnung, dass der Trump-Trade aufgehe. Demnach dürfte der neue US-Präsident zusammen mit dem anhaltenden KI-Hype der US-Wirtschaft Schub verleihen. Zudem scheine es, als ob Trump Handelsverhandlungen vorbereiten und keinen extremen Handelsprotektionismus forcieren werde. «Sonst hätte er für China keinen Strafzoll von nur 10 Prozent in Aussicht gestellt, sondern wie im Wahlkampf von 60 Prozent.» Zudem sorgt die Bilanzsaison punktuell für Impulse. Konjunkturdaten dürften dagegen keinen stärkeren Einfluss haben.
Der Leitindex SMI notiert um 11.05 Uhr 0,15 Prozent tiefer bei 12'189,21 Punkten. Der SLI, in dem die 30 wichtigsten Aktien enthalten sind, ermässigt sich um 0,14 Prozent auf 2021,45 und der breite SPI um 0,16 Prozent auf 16'242,21 Zähler. Im SLI werden 20 Titel zu tieferen und zehn zu höheren Kursen gehandelt.
An die Spitze der Blue-ChipsGewinner setzen sich Logitech (+1,7 Prozent auf 81,26 Fr.). Im Vorfeld der an kommenden Dienstag bevorstehenden Quartalszahlen haben Analysten ihre Erwartungen angepasst. Zuletzt hat Morgan Stanley das Kursziel auf 92 von 73 Franken erhöht und das Rating auf «Equal Weight» von «Underweight» angehoben. Neben den Zahlen gelte Logitech auch als Profiteur des KI-Hypes.
Gefragt sind zudem mit Schindler (PS +0,9 Prozent) und SIG (+0,7 Prozent) zwei Industrieunternehmen mit einem leicht defensiven Anstrich, wie ein Händler sagte. Auch Kühne+Nagel (+0,4 Prozent) rücken vor. Die Aktien des Logistikers gelten nach einem schwachen Start ins neue Jahr und dem Kurstaucher im Vorjahr als Aufholkandidat, heisst es am Markt.
Auf der anderen Seite geben VAT (-2,5 Prozent) den Vortagesgewinn mehr als wieder her. Auch für die die Anteile von Sonova (-1,0 Prozent) und Straumann (-1,0 Prozent) sowie für Sandoz (-0,4 Prozent) und ABB (-0,5 Prozent) geht es bergab. Diese Werte sind im laufenden Jahr allerdings schon kräftig gestiegen.
Unter Druck stehen auch Swatch (-1,5 Prozent). «Swatch enttäuschen, aber nicht wegen der noch ausstehenden Jahres-Zahlen, um deren Publikation das Unternehmen immer so ein Geheimnis macht. Sondern, weil der Kursanstieg, den sie im Sog des Rivalen Richemont gemacht haben, so bescheiden war und nun sukzessive wieder preisgegeben wird», sagte ein Händler. Richemont legen dagegen um 0,4 Prozent zu.
Wenig gefragt sind zudem die drei Schwergewichte Nestlé (-0,4 Prozent), Novartis (-0,3 Prozent) und Roche (GS -0,2 Prozent). Bei den Pharmawerten dürfte Unsicherheit über die Pharmapolitik des neuen US-Regierung belastend wirken, heisst es weiter. Etwas leichtere Kurse verbuchen zudem die Versicherer Zurich (-0,1 Prozent) und Swiss Re (-0,2 Prozent) sowie UBS (-0,1 Prozent).
Auf den hinteren Rängen gewinnen Huber + Suhner (+3,3 Prozent) und Galenica (+0,3 Prozent) nach Zahlen an Wert. Autoneum (+0,2 Prozent) wechselten bisher ebenfalls nach Zahlen mehrfach die Richtung. Der Autozulieferer spürt die Flaute in der Automobilindustrie und hat mit den Umsatzahlen und dem organischen Wachstum 2024 die Erwartungen leicht verfehlt.
Weiter unter Druck stehen die Aktien von Barry Callebaut (-2,4 Prozent). Mehrere Banken haben nach den enttäuschenden Zahlen und dem gesenkten Mengausblick vom Vortag die Kursziele und Empfehlungen gesenkt. Am Vortag war der Titel schon um 8 Prozent gefallen.
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(AWP)