Vor allem die mit Spannung erwarteten Zahlen von Tesla und Alphabet haben es nicht geschafft, die Herzen der Anleger für die «Glorreichen Sieben» zurückzuerobern, so der Börsianer weiter. Vor allem der E-Autobauer enttäuschte. Derweil trübte sich die Stimmung in den Unternehmen in der EU erneut ein und erreichte den tiefsten Stand seit fünf Monaten. Insbesondere die Daten für Deutschland enttäuschten. Damit rücken auf Datenseite die kommenden zwei Tage ins Visier der Anleger, wenn in den USA BIP- und Inflationsdaten auf dem Plan stehen, von denen sich weitere Schlüsse über den möglichen Zinspfad des Fed ziehen lassen.

Der Leitindex SMI verliert gegen 11.00 Uhr 0,63 Prozent auf 12'201,50 Punkte. Der SLI, in dem die 30 wichtigsten Aktien enthalten sind, fällt um 0,43 Prozent auf 1972,75 Zähler und der breite SPI gibt um 0,52 Prozent nach auf 16'217,28 Punkte. Im SLI gibt es aktuell 23 Verlierer und sechs Gewinner. Schindler (PS) sind unverändert.

Der grösste unter diesen wenigen Gewinnern ist der Warenprüfkonzern SGS, der nach Zahlen um 9,4 Prozent auf 91,24 Franken anzieht und damit auf Jahreshoch steht. Das Genfer Unternehmen hat mit den am Morgen vorgelegten Zahlen die Schätzungen der Analysten teilweise übertroffen. In Expertenkreisen wird vor allem das organische Wachstum gelobt. Dieses übertraf mit 8 Prozent in den ersten sechs Monaten selbst die kühnsten Einzelschätzungen.

Dem stehen Abgaben von 1,8 Prozent bei Richemont gegenüber. Händler machen dafür den Konkurrenten LVMH verantwortlich. Der Branchenprimus belaste mit seinen enttäuscht aufgenommenen Zahlen die gesamte Luxusbranche. Swatch (-0,6 Prozent) geben entsprechend ebenfalls nach.

Die VAT-Titel (-1,5 Prozent) setzen ebenfalls den Abwärtstrend fort, den sie mit der Vorlage ihrer Zahlen vergangene Woche begonnen haben. Hier verweisen Börsianer auf die generelle Tech-Schwäche in den USA, die auch VAT belaste. In den hinteren Reihen fallen Branchentitel wie Ams-Osram, U-Blox, Inficon und Comet um bis zu 2,1 Prozent.

Bei der UBS (-1,3 Prozent) sind es ebenfalls Zahlen der Konkurrenz, die als Grund für die Abgaben genannt werden. Partners Group (-1,0 Prozent) und Julius Bär (-0,6 Prozent) geben ebenfalls nach. Die Deutsche Bank hatte am Morgen Zahlen vorgelegt, die auf Enttäuschung stossen. Bleibt abzuwarten, wie sich die Privatbank Julius Bär im ersten Semester geschlagen hat, über das sie am morgigen Donnerstag berichtet.

Darüber hinaus lasten die drei Schwergewichte auf dem Gesamtmarkt. Allen voran geben Novartis um 1,2 Prozent nach. Roche (GS -0,4 Prozent) und Nestlé (-0,3 Prozent) folgen mit etwas Abstand. Sie beide werden ebenfalls am morgigen Donnerstag Zahlen vorlegen.

Auf der übersichtlichen Gewinnerliste sind neben SGS etwa Sandoz (+1,8 Prozent) zu finden. Sie profitieren von einer neu ausgesprochenen Kaufempfehlung durch Kepler Cheuvreux.

Auch Givaudan (+1,3 Prozent) und Logitech (+0,9 Prozent) sind nach der schwachen Reaktion am Vortag auf die vorgelegten Zahlen nun unter den wenigen Gewinnern zu finden. Im Nachgang an die Zahlen fallen die Analystenkommentare zum Teil durchaus wohlwollend aus.

In der zweiten Reihe geben Temenos (-3,3 Prozent), Cembra, Also und EFG nach Zahlen um bis zu 2,7 Prozent nach, während Cosmo (+1,5 Prozent) und Cicor (+0,4 Prozent) freundlich auf das Zahlenwerk reagieren.

hr/ra

(AWP)