Nach den US-Inflationsdaten seien die Zinssenkungserwartungen deutlich gestiegen. Die Chancen für eine erste Senkung durch die US-Notenbank im September stünden nun sehr gut, heisst es am Markt. Zudem sei der Erlös der Gewinnmitnahmen bei den Technologiewerten ja nicht aus dem Markt abgeflossen, sondern in die Nebenwerte investiert worden. «Die Anleger glauben an die Stärke des Marktes», sagt ein Händler. Zudem seien kleinere und mittelgrosse Unternehmen noch stärker auf günstige Kredite angewiesen als die Grosskonzerne, heisst es weiter. Weitere Impulse für den Markt erwarteten die Marktteilnehmer nun von den Quartalszahlen der US-Grossbanken JPMorgan, Wells Fargo und Citigroup, die am frühen Nachmittag veröffentlicht werden.

Der Leitindex SMI notiert um 11.10 Uhr um 0,52 Prozent höher auf 12'319,37 Punkten und damit praktisch auf dem kurz vorher erreichten neuen Jahreshoch auf 12'320 Punkten. Der SLI, in dem die 30 wichtigsten Aktien enthalten sind, steigt um 0,36 Prozent auf 1995,37 und der breite SPI um 0,38 Prozent auf 16'354,13 Zähler. Im SLI legen 20 Titel zu und neun geben nach. SGS sind unverändert.

An der Spitze der Gewinner stehen Novartis (+1,2 Prozent auf 100,44 Fr.). Sie markieren auf 100,48 Franken gar ein neues Rekordhoch. Mit den Genussscheinen von Roche (+0,7 Prozent) reiht sich ein weiteres Schwergewicht aus dem Gesundheitsbereich oben in der Kurstafel ein. «Der Bon Roche ist mit einem Plus von 3,6 Prozent so etwas wie die Aktie der Woche», sagt ein Händler. Nestlé (+0,5 Prozent) tragen ebenfalls zum Indexplus bei.

Aber auch andere Gesundheitsvertreter wie Alcon (+0,7 Prozent) und Sandoz (+0,5 Prozent) legen zu. Lonza (+0,4 Prozent) setzen den Höhenflug fort. Der Titel hat seit Jahresanfang um mehr als die Hälfte an Kurswert hinzugewonnen. In der laufenden Woche sind es über vier Prozent.

Zu den grösseren Gewinnern zählen ausserdem die beiden Luxusgüterwerte Richemont (+0,4 Prozent) und Swatch (+0,7 Prozent). Richemont wird am kommenden Dienstag den Zwischenbericht veröffentlichten. Auch die Halbjahresbilanz von Swatch dürfte laut Markterwartungen kommende Woche publiziert werden.

Die Aktien von Partners Group (+0,6 Prozent) zählen ebenfalls zu den Gewinnern. Der Asset Manager hat bei den Verwalteten Vermögen im ersten Halbjahr eher am unteren Ende der Erwartungen abgeschnitten. Dafür flossen mehr Neugelder zu als gedacht.

Unter Druck stehen die Akten von Kühne + Nagel (-1,5 Prozent), Julius Bär (-1,1 Prozent) und Swiss Life (-0,4 Prozent). UBS (+0,6 Prozent) dagegen werden vor den Ergebnissen der US-Banken gekauft.

Die Aktien von VAT (-0,1 Prozent) stecken die Gewinnmitnahmen an der Nasdaq gut weg. Dies gelte auch für die am breiten Markt gehandelten Technologietitel AMS Osram (+0,2 Prozent), Comet (+0,3 Prozent) und Inficon (-0,3 Prozent).

Ems Chemie sacken um 6,6 Prozent ab. Der Spezialchemiekonzern hat im ersten Halbjahr weniger umgesetzt, aber etwas mehr verdient. Wegen des starken Schweizer Frankens hat er das Umsatzziel für das laufende Jahr jedoch leicht gesenkt.

Dormakaba gewinnen dagegen 7,1 Prozent. Oddo BHF hat das Rating gleich auf «Outperform» von «Underperform» hochgestuft. Calida (+2,9 Prozent) profitieren vom Verkauf des Gartenmöbelgeschäfts Lafuma Mobilier.

pre/tv

(AWP)