Nachdem die vergangene Woche vor allem durch die Entscheidungen wichtiger Notenbanken geprägt war, stehen in dieser Woche vor allem verschiedene Stimmungsdaten in den USA und Europa im Fokus. So hat sich die Unternehmensstimmung im Euroraum weniger aufgehellt als erwartet, wie der Einkaufsmanagerindex zeigt. «Passend zum Frühlingsbeginn scheint sich in der Eurozone eine sanfte Frühjahrsbelebung einzustellen», schreibt Chefvolkswirt Thomas Gitzel von der VP Bank. Im weiteren Verlauf steht dann in den USA noch das vom Fed bevorzugte Inflationsmass auf der Agenda, der PCE-Index. Derweil läuft die Berichtssaison langsam aus. Für Unruhe dürfte unterdessen weiterhin die Zollpolitik von US-Präsident Donald Trump sorgen.
Der Leitindex SMI notiert gegen 10.55 Uhr um 0,46 Prozent tiefer bei 13'015,46 Punkten. Der SLI, in dem die 30 wichtigsten Aktien enthalten sind, verliert 0,21 Prozent auf 2103,40 Punkte und der breite SPI 0,36 Prozent auf 17'228,41 Punkte. Im SLI gewinnen 16 Titel hinzu, 13 geben nach und Adecco sind unverändert.
Kursverluste von bis zu 1,3 Prozent bei den drei Schwergewichten Roche, Nestlé und Novartis bremsen den SMI massgeblich aus. Die europäischen Pendants wie Dax, Cac 40 oder auch FTSE 100 weisen dagegen allesamt positive Vorzeichen auf.
Mit Kursgewinnen von jeweils mehr als einem Fünftel haben sowohl Nestlé als auch Roche seit Jahresbeginn den SMI vorangetrieben. Schwergewicht Nummer drei, Novartis, ist dagegen eher mit dem Markt gelaufen. Entsprechend laden die Gewinne dazu ein, diese mitzunehmen, heisst es im Handel.
Mit Givaudan (-1,9 Prozent oder -73,00 Fr.) steht noch ein weiterer defensiver Wert auf der Verliererliste. Allerdings werden die Papiere an diesem Tag ex-Dividende (70,00 Fr.) gehandelt, so dass die Abgaben am Ende nicht so stark ausfallen wie es scheint.
Dennoch haben die weniger konjunktursensiblen Werte einen schweren Stand an diesem Vormittag. Denn auch Werte wie Lonza, Swisscom oder Sonova werden aus den Depots gekippt, wie die Abgaben von bis zu 0,3 Prozent zeigen.
Dagegen greifen die Anleger vor allem bei Vertretern aus der Finanzbranche zu: Julius Bär, Swiss Re, UBS, Swiss Life sowie Zurich gewinnen zwischen 0,1 und 1,3 Prozent hinzu. In der Wochenendpresse gehörten Mutmassungen über einen Wegzug der UBS ins Ausland erneut zu den beherrschenden Themen. Bei der Swiss Re wiederum sorgen die Experten von Goldman Sachs für etwas Rückenwind. Insgesamt profitierten die Bankenwerte auch von der Deutschen Bank, die gleich den gesamten Bankensektor positiver einstuft.
Mit Kühne+Nagel (+0,8 Prozent) oder auch VAT (+0,4 Prozent) greifen Investoren bei jenen Zyklikern zu, die im Vergleich zum Gesamtmarkt noch ein gewisses Aufholpotential haben. Zudem gebe es ein paar Funken Hoffnung im anhaltenden Zolldebakel von US-Präsident Trump. Er hatte am Freitag immerhin eine mögliche «Flexibilität» bei Zöllen angedeutet.
In den hinteren Reihen geht es für die Anteilsscheine der R&S Group mit +2,5 Prozent klar aufwärts. Die Neue Helvetische Bank hat sie neu in ihre Favoritenliste aufgenommen. R&S biete eine ideale Kombination aus einem soliden Geschäftsmodell und starken externen Wachstumstreibern, heisst es in dem Papier.
Dagegen geht es für Schlatter mit -5,6 Prozent überdurchschnittlich klar abwärts. Auch Kuros, GAM oder Meier Tobler geben ohne Nachrichten um bis zu 4,9 Prozent deutlicher nach.
hr/ys
(AWP)