Für einen freundlichen Unterton sorgten am Nachmittag neue Konjunkturdaten aus den USA. Der PCE-Deflator, ein von der US-Notenbank stark beachtetes Inflationsmass, fiel eine Spur tiefer aus als erwartet. In Marktkreisen wurde das dahingehend interpretiert, dass zumindest keine neuen Argumente gegen Zinssenkungen im kommenden Jahr aufgekommen sind. Ausserdem hat das von der Uni Michigan erhobene Konsumklima ergeben, dass sich die Stimmung unter den US-Konsumenten verbessert und die Inflationserwartung reduziert hat.
Der Leitindex SMI legte schliesslich 0,18 Prozent auf 11'153,09 Punkte zu. Im Wochenvergleich ergab sich hingegen ein Minus von 0,3 Prozent. Im Vergleich zum Stand von Ende 2022 hat der SMI noch immer einen Vorsprung von knapp 4 Prozent.
Der 30 Titel umfassende SLI zog um 0,17 Prozent auf 1780,93 Punkte an und der breite SPI um 0,17 Prozent auf 14'581,43 Punkte. Im SLI kamen auf 20 Gewinner 10 Verlierer.
Als Tagessieger gingen Kühne+Nagel (+2,2 Prozent) aus dem Rennen, gefolgt von Lonza (+2,1 Prozent) , welche allerdings derzeit eine negative Jahresperformance von mehr als -20 Prozent aufweisen. Die britische Barclays hat das Preisziel für den Titel des Pharmazulieferers auf 450 von 430 Franken angehoben und die Einstufung «Overweight» bestätigt.
Dahinter folgten mit den Sandoz-Titeln (+1,4 Prozent) Aktien, welche im Gesamtjahr wie Kühne+Nagel gut bis sehr gut abgeschnitten haben. Kühne+Nagel weisen derzeit ein positive Jahresbilanz von mehr als +35 Prozent aus, während Sandoz seit der Abspaltung von Novartis und dem Börsendebut im Oktober immerhin rund 13 Prozent zugelegt haben.
Mit einem Plus von 1,0 Prozent war auch die ehemalige Augensparte von Novartis, Alcon, gut gesucht, die Novartis-Aktie selber gewann 0,7 Prozent.
Zusammen mit Novartis sorgten Nestlé (+0,2 Prozent) letztlich für das positive Vorzeichen im Gesamtmarkt. Die Roche GS (-0,3 Prozent) hingegen gehörten einmal mehr zu den Verlierern.
VAT (+0,5 Prozent) profitierten von Nachrichten aus den USA. Dort legte der Halbleiterhersteller Micron einen positiven Ausblick vor, was unter anderem auch Inficon (+2,2 Prozent) oder Comet (+1,3 Prozent) im breiten Markt etwas Rückenwind verlieh.
Auf der Gegenseite büssten mit Richemont (-1,4 Prozent) und Swatch (-1,2 Prozent) die beiden Luxusgütervertreter unter den Bluechips zusammen mit SGS (-1,1 Prozent) am meisten Terrain ein. Alle drei weisen auch eine negative Gesamtbilanz für das zu Ende gehenden Jahr aus.
Auch Logitech (-0,6 Prozent) standen etwas unter Druck. Händler verwiesen auf Medienberichte als Belastungsfaktor, wonach die chinesischen Aufsichtsbehörden am Freitag eine Reihe von Vorschriften angekündigt haben, um das Online- und Video-Gaming einzuschränken. Damit versetzten sie dem weltgrössten Spielemarkt, der in diesem Jahr wieder auf Wachstumskurs war, einen Schlag.
Im breiten Markt fielen noch Orascom (+6,0 Prozent) oder GAM (+5,4 Prozent) positiv auf, wogegen es für Valartis (-7,8 Prozent) oder Leclanché (-5,9 Prozent) deutlich bergab ging. Gegen Leclanché hat die Börsenaufsicht der SIX (SER) eine Busse wegen Verletzung der Ad hoc-Publizitätspflichten verhängt. Ausserdem wurden verschiedene Wechsel im Verwaltungsrat sowie eine deshalb notwendige ausserordentliche Generalversammlung angekündigt.
cf/tp
(AWP)