Der Leitindex SMI fiel zum Schluss gar unter die Marke von 11'900 Punkten. Der Handel war von Zurückhaltung geprägt: So kurz vor der mit grosser Spannung erwarteten US-Präsidentschaftswahl vom Dienstag hätten sich die Anlegerinnen und Anleger kaum aus der Deckung gewagt, hiess es am Markt. Teilweise seien die europäischen Börsen gar in Schockstarre verfallen, so ein Händler. Nebst der US-Wahl steht für die Investoren am Donnerstag mit dem Fed-Leitzinsentscheid ein marktbewegendes Ereignis bevor.

Wer das Rennen um den Sitz im Weissen Haus gewinnt, ist ungewiss. Daher herrsche Unsicherheit und Nervosität unter den Anlegern, obwohl die Situation für die Börse eigentlich keine schlechte sei, so der Händler weiter. Denn schliesslich erbe die Gewinnerin oder der Gewinner eine zwar schwächelnde Volkswirtschaft, die aber von den Konsumenten getrieben weiterhin wachse. Gleichzeitig sei die Notenbank an einer Normalisierung der Zinsen interessiert und dürfte diese weiter senken. Ökonomen gehen von einer Senkung um 25 Basispunkte aus.

Am Montag schloss der Schweizer Leitindex SMI 0,59 Prozent tiefer bei 11'896,94 Punkten und damit auf dem Tagestief. Der SLI, in dem die 30 wichtigsten Titel enthalten sind, sank um 0,55 Prozent auf 1944,39 Zähler und der breite SPI um 0,50 Prozent auf 15'849,49 Punkte. Im SLI hatten die Verlierer (24) gegenüber den Gewinnern (6) klar die Oberhand.

Bei den Schweizer Blue Chips gingen die Aktien des Ostschweizer Vakuumventilherstellers VAT (-1,7 Prozent auf 357,90 Fr.) mit den grössten Kurseinbussen aus dem Handel. Der Broker Stifel hatte wegen einer «unter den Erwartungen gebliebenen Auftragslage» das Kursziel für VAT auf 400 von 440 Franken reduziert und die Einstufung mit «Hold» bestätigt. Auch zeigten die Preistrends bei den Speicherchips weiter nach unten.

Unter Druck standen auch Swiss Re (-1,4 Prozent). Händler verwiesen auf die schweren Unwetter, die in den vergangenen Tagen über weite Teile Spaniens zogen und verheerende Schäden verursacht haben. Das dürfte auch Folgen für die Rückversicherer haben, deren «Katastrophen-Budget» durch die Hurrikanunwetter in den USA bereits strapaziert sei.

Einen Rücksetzer erlitten auch Titel wie jene des Augenheilkonzerns Alcon (-1,1 Prozent), des Pharmazulieferers Lonza oder des Luxusgüterkonzerns Richemont (je -1,2 Prozent). Letzterer wird am Freitag mit der Vorlage der Zahlen zur ersten Hälfte des Geschäftsjahres 2024/25 in den Fokus rücken. Bereits am Donnerstag berichtet Zurich (Aktie: -0,6 Prozent) über den Geschäftsverlauf.

Am Montag legten etwa auch noch wichtige Titel wie jene des Nahrungsmittelkonzerns Nestlé (-1,1 Prozent), des Vermögensverwalters Partners Group (-1,1 Prozent) oder der UBS (-0,8 Prozent) den Rückwärtsgang ein. Die Grossbank muss mit einer strengeren Regulierung rechnen. Am Wochenende unterstrich Finanzministerin Karin Keller-Sutter die Forderung nach strengeren Regeln für Banken.

Die wenigen Gewinner wurden auf der Gegenseite vom Dentalimplantathersteller Straumann (Aktie: +1,3 Prozent) angeführt. Fester schlossen etwa auch noch Schindler PS (+0,7 Prozent), Sandoz (+0,6 Prozent) oder die schwergewichtigen Novartis-Papiere (+0,1 Prozent).

Im breiten Markt fielen Gurit um 10 Prozent zurück, nachdem die ZKB die Titel nach den jüngst publizierten und enttäuschend ausgefallenen Umsatzzahlen auf «Untergewichten» abgestuft hatte. Meyer Burger brachen mit einem negativen Analystenkommentar von Research Partners gar um 17 Prozent ein.

Demgegenüber rückten Schweiter mithilfe einer Hochstufung durch die ZKB auf «Übergewichten» um 7,5 Prozent vor. Beim Peptidhersteller Bachem (+5,9 Prozent) wiederum hatte JPMorgan die Abdeckung mit der Einstufung «Overweight» gestartet.

(AWP)