Ausserhalb des US-Landwirtschaftssektors wurden im April 175'000 neue Stellen geschaffen und die Arbeitslosenquote stieg leicht auf 3,9 Prozent. Erwartet worden waren aber 240'000 neue Stellen und eine Quote von 3,8 Prozent. Die Zahl der neuen Stellen habe zwar nicht an die Werte des Vormonats anknüpfen können, doch der Jobaufbau bleibe solide, meinte ein Marktteilnehmer. Zu schnellen Zinssenkungen werde es jedenfalls nicht kommen, was auch die US-Notenbank diese Woche bestätigt habe. Sollten sich die leichten Schwächetendenzen in den kommenden Monaten aber ausweiten, wäre zumindest eine Zinssenkung zum Jahresende denkbar.

Der wichtigste Schweizer Aktienindex SMI schloss 0,56 Prozent höher auf 11'272,95 Punkten, das Tageshoch war mit 11'335 knapp 60 Punkte höher. Auf Wochensicht ergibt sich trotz den Avancen am Freitag ein Minus von 0,6 Prozent. Im bisherigen Jahresverlauf bleibt gerade mal noch ein Plus von gut einem Prozent.

Der 30 Titel umfassende SLI Index, bei dem die Schwergewichte gekappt sind, gewann mit 0,83 Prozent auf 1847,91 Punkte etwas stärker hinzu als der SMI und der breite SPI avancierte 0,61 Prozent auf 15'093,50 Zähler. Bei den 30 grössten Werten schlossen 21 höher und sieben tiefer, einer war unverändert.

Wichtige Unternehmensnews waren zum Wochenschluss Mangelware, entsprechend gab es laut Händlern kaum Spezialsituationen. Grösste Gewinner waren vor allem konjunktursensitive Titel, die von den angefeuerten Zinsspekulationen etwas angetrieben wurden oder sich von den Verlusten der letzten Wochen etwas erholten.

An der Spitze der Blue Chips standen zum Schluss Geberit (+2,9 Prozent) und VAT (+3,1 Prozent). Der Sanitärtechniker wird am kommenden Dienstag ein Update über den Verlauf des ersten Quartals abgeben. Bei beiden Werten war es zuletzt zu recht deutlichen Gewinnmitnahmen gekommen, was ein Mitgrund für die heutigen Gewinne gewesen sein dürfte, wie ein Händler meinte. Mit Sika (+2,3 Prozent) kam neben Geberit ein weiterer baunaher Wert zu einem Spitzenplatz.

Im Spitzenfeld zu finden waren auch Richemont (+2,9) und - etwas weniger - Swatch I (+1,2 Prozent). Händler verwiesen dabei auf die europaweit gute Performance der Luxusgüterwerte. Gut gesucht waren zudem den ganzen Tag auch die Aktien von Julius Bär (+2,0 Prozent), wenn auch höhere Gewinne nicht gehalten werden konnten. Der Vermögensverwalter hat den Verkauf der Tochter Kairos abgeschlossen, was aber kaum der Grund für die Gewinne gewesen sein dürfte.

Auch UBS (+1,2 Prozent) waren gut gesucht. Wie Geberit wird auch die grösste Schweizer Bank am kommenden Dienstag über ihr erstes Quartal informieren. Mit Sandoz (unv., ex. Dividende) steht dann gar noch ein dritter Blue Chip mit Quartalszahlen auf der Agenda.

Am Schluss der Tabelle waren die beiden Gesundheitswerte Straumann (-0,9 Prozent) und Novartis (-1,0 Prozent) sowie der Technologiewert Logitech (-1,0 Prozent) zu finden. Straumann haben seit der Zahlenvorlage am Dienstag rund 16 Prozent eingebüsst. Bei Novartis kam es derweil nach den klaren Avancen nach Zahlen aus der Vorwoche zu Gewinnmitnahmen über die ganzen letzten Tage. Und Logitech haben seit den Zahlen am Dienstag einen relativ wilden Ritt hinter sich.

In den hinteren Reihen standen Hochdorf (-19 Prozent) bei aktivem und sehr volatilem Handel im Fokus. Nach einem weiteren starken Anstieg am Morgen kam es zu ersten grösseren Gewinnmitnahmen. Der neue Grossaktionär Newlat will beim Milchverarbeiter den Verwaltungsrat komplett neu besetzen, wie am Morgen bekannt wurde.

Valiant (+0,7 Prozent) und Aluflexpack (-1,0 Prozent) bewegten sich derweil nach Quartalszahlen in unterschiedliche Richtungen.

uh/mk

(AWP)