«Die Börsen schwanken weiter im Takt mit den Nachrichten aus Washington», beschrieben Marktexperten die Lage an den Finanzmärkten. Immerhin halten sich die Abgaben aber einigermassen in Grenzen. Das sei so, weil sich US-Präsident Trump nach Telefonaten mit den Staatschefs von Mexiko und Kanada für eine Rolle rückwärts in seinem Zoll-Wahn entschieden habe, erklärte ein anderer Beobachter. Noch fehle aber ein Kompromiss mit China, das seinerseits Zölle auf US-Produkte erhoben hatte. Und auch Europa droht eine Zoll-Kampfansage.
Bis zum Börsenschluss büsste der SMI 0,57 Prozent auf 12'475,49 Punkte ein. Damit schloss er nur um wenige Punkte über dem Tagestief. Der SLI, in dem die 30 wichtigsten Aktien enthalten sind, verlor derweil 0,74 Prozent auf 2049,79 und der breite SPI 0,50 Prozent auf 16'555,62 Zähler. Am Ende standen sich im SLI 17 Verlierer und 12 Gewinner gegenüber. Swiss Life schlossen unverändert.
An der Börse stand die UBS-Aktie (-7,1 Prozent) im Fokus. Sie fiel nach einem zunächst festen Start tief ins Minus und schloss unterhalb der Mitte Januar eroberten Marke von 30 Franken. Dabei hatte die Bank eigentlich mit dem Ergebnis und der Dividendenerhöhung überzeugt. Möglicherweise hätten einige Anleger noch mehr erwartet, hiess es. Doch vor allem die Sorge vor hohen Kapitalforderungen aus der Politik belasteten die Titel.
Den Rückwärtsgang legten am Berichtstag zudem auch Titel ein, die von einer guten Konjunktur in China abhängig sind. So verloren die Aktien des Uhrenkonzerns Swatch 3,2 Prozent und jene des Logistikers Kühne+Nagel 0,8 Prozent. Belastend habe da auch die verhaltene Zahlenvorlage des Konkurrenten DSV gewirkt, so Marktbeobachter.
Unter Druck standen darüber hinaus die Titel des Hörgeräteherstellers Sonova (-3,4 Prozent), des Sensorenspezialisten VAT (-1,6 Prozent) oder etwa des Schokoladenkonzerns Lindt&Sprüngli (PS: -0,9 Prozent). Derweil gelang es Julius Bär (-0,9 Prozent) nicht, den Kurseinbruch vom Vortag vergessen zu machen. Nach der Zahlenvorlage vom Montag hatten die Papiere des Vermögensverwalters um 13 Prozent nachgegeben.
Die Schwergewichte Novartis und Nestlé verloren derweil am Berichtstag jeweils 0,5 Prozent, während die Genussscheine von Roche um 0,1 Prozent leicht vorrückten. Gar um 1,4 Prozent legten Lonza zu. Die Titel profitierten laut Händlern von Umschichtungen aus anderen europäischen Pharmawerten. Weitere Gewinner waren der Computerzubehörhersteller Logitech (+0,9 Prozent), ABB oder der Versicherer Zurich (beide +0,7 Prozent).
In den hinteren Reihen fielen Medacta (+11 Prozent) positiv auf. Das Tessiner Orthopädieunternehmen hatte 2024 mehr Umsatz gemacht als erwartet und CEO Francesco Siccardi hofft auf weiteres Wachstum.
Die Anteile von Gurit büssten hingegen 2,9 Prozent ein. Ihr Kurs war nach den jüngst publizierten vorläufigen Jahreszahlen stark gestiegen. Kursverluste fuhren etwa auch noch Titel aus dem Pharmabereich wie Addex (-7,7 Prozent) oder Polypeptide (-3,6 Prozent) ein.
(AWP)