Von der SNB erwarten die meisten Ökonomen eine Senkung um 25 Basispunkte auf 1,00 Prozent. Es könnten aber auch 50 BP sein, wird spekuliert. Derweil zeigten die am Morgen veröffentlichten Einkaufsmanagerindizes (PMI) der Eurozone, dass sich die Stimmung in der Industrie und im den Dienstleistungssektor stärker als erwartet eingetrübt hat. Auch in den USA deutet der S&P Global PMI für die Industrie eine Abschwächung an. Dagegen hat sich dort der Service-PMI etwas stärker als erwartet von der 50-Punkte-Schwelle nach oben abgesetzt.
Der Schweizer Leitindex SMI schloss nach einem Tageshoch auf 12'000,46 Punkten noch um 0,26 Prozent höher auf 11'965,35 Punkten. Der SLI, in dem die 30 wichtigsten Aktien enthalten sind, legte um 0,24 Prozent zu auf 1950,44 und der breite SPI um 0,26 Prozent auf 15'934,36 Zähler. Im SLI schlossen 17 Titel fester und 13 gaben nach.
Gefragt waren die Aktien des Generikaherstellers Sandoz (+2,6 Prozent). Dahinter folgten die Lebensmittelwerte Lindt & Sprüngli PS (+1,0 Prozent) und Nestlé (+1,0 Prozent). Bei Nestlé verwiesen Händler darauf, dass die Aktie am Freitag ein Mehrjahrestief markiert hatte. «Jetzt ist allmählich genug Heu vom Wagen gefallen», meinte ein Händler. Der Riesentanker habe mit Laurent Freixe ja einen neuen Kapitän, der frischen Wind bringen dürfte.
Mit dem Getränkeabfüllspezialisten SIG (+0,5 Prozent), dem Liftbauer Schindler (+0,8 Prozent) sowie dem Medizinaltechnikwert Alcon (+0,9 Prozent) reihten sich weitere eher defensive Papiere bei den Gewinnern ein.
Die Aktien der Grossbank UBS zogen im Verlauf stetig an, konnten das Tageshoch bei 25,76 Franken aber nicht halten und schlossen noch um 0,5 Prozent höher bei 25,59 Franken. Der Sektor habe vom Geschehen um die deutsche Commerzbank, die von Unicredit «umworben» wird, profitiert, meinte ein Händler.
Zu den Gewinnern zählten auch ABB (+0,1 Prozent). In einem Interview mit AWP hatte sich Giampiero Frisio, der neue Leiter der mit Abstand grössten ABB-Geschäftseinheit Elektrifizierung, positiv über «seinen» Bereich geäussert.
Klar im Minus schlossen Sonova (-1,4 Prozent). Laut Händlern belasteten Konjunktursorgen den Personalvermittler Adecco (-1,3 Prozent). Diese Aktien sind wieder Teil des SLI. Sie ersetzen die Inhaberaktien von Roche (-0,6 Prozent). Der Roche Bon (-0,2 Prozent) bleibt Mitglied des SLI.
Zu einem Wechsel kommt es auch im SMIM. Hier verdrängen die Aktien von Galderma (+0,7 Prozent) die Aktie der in Schieflage geratenen Meyer Burger (-6,4 Prozent).
Schwächer, aber über Tagestief, schlossen die Aktien von Swatch (-0,6 Prozent) und von Richemont (-0,4 Prozent). Laut BofA dürfte sich der Abschwung der Luxusgüterbranche auch im zweiten Halbjahr und 2025 fortsetzen. Steigende Konjunktursorgen in den USA und in Europa sowie die weiter kriselnde chinesische Wirtschaft machen der Branche zu schaffen.
Logitech-Aktien gaben um 0,6 Prozent oder 44 Rappen nach. Die Papiere wurden ex-Dividende (1,16 Fr.) gehandelt, so dass die Abgaben in diesem Fall rein optischer Natur waren.
Aus den hinteren Reihen sorgte Ina Invest (+7,7 Prozent) für Gesprächsstoff. Das Immobilienunternehmen verhandelt mit dem Branchenkollegen Cham Group über eine Fusion. Auch die Aktien der Ina-Grossaktionärin Implenia (+1,6 Prozent) profitierten von den Plänen.
Curatis brachen nach Gewinnmitnahmen um 36 Prozent ein. Der Kurs war in der Vorwoche nach positiven Aussagen der Firma zur Medikamenten-Pipeline an der Anlegerkonferenz Investora stark gestiegen.
pre/cf
(AWP)