Die ständig neu eingeführten und dann wieder verschobenen Strafzölle sowie die Androhung von Gegenzöllen machten es der Finanzgemeinde schwer, verlässliche Prognosen zur Wirtschaftsentwicklung abzugeben, hiess es am Markt. Zudem scheine sich in den USA nach einer Äusserung von US-Präsident Donald Trump die Angst vor einer Rezession zu verbreiten.
Die Unsicherheit zeigte sich auch im Volatilitätsindex VSMI, der auf den höchsten Stand seit August 2024 stieg. Beim SMI kam es nach den bisherigen Rekordjagden zu Gewinnmitnahmen, wie am Markt zu hören war. Relativ gut hielten sich die defensiven Werte, was den SMI vor grösseren Verlusten wie in anderen europäischen Märkten bewahrte. Dagegen gaben die US-Leitindizes im bisherigen US-Handel klar nach, unter anderem wegen der schwachen Tech-Werte. Hierzulande richtet sich der Blick der Anleger nun auf die morgen wieder an Fahrt gewinnende Berichtssaison. Insgesamt stehen im Wochenverlauf noch 25 Abschlüsse auf dem Programm, darunter zwei Blue Chips.
Der Leitindex SMI schloss um 0,48 Prozent tiefer bei 13'013,45 Punkten. Im Tagesverlauf war er nach einem freundlichen Start bis auf 13'111 Punkte gestiegen, um dann am frühen Nachmittag bis auf 12'984 Zähler zu fallen. Der SLI, in dem die 30 wichtigsten Aktien enthalten sind, fiel um 0,81 Prozent auf 2101,64 und der breite SPI um 0,56 Prozent auf 17'142,95 Zähler. Im SLI standen 17 Verlierer 13 Gewinnern gegenüber. Dort wirkte sich die weniger starke Gewichtung einzelner Werte negativ aus.
So wurde der SMI vor allem von den drei Schwergewichten Nestlé (+0,9 Prozent auf 90,50 Fr), Novartis (+0,5 Prozent) und Roche (+0,1 Prozent) gestützt. Der Lebensmittelriese notierte erstmals seit langem wieder klar über der Marke von 90 Franken mit einem Tageshoch von 91,02 Franken. Der Pharmariese Roche verkündete am Morgen eine Zulassung von der US-Gesundheitsbehörde FDA für das Biosimilar Omlyclo.
Deutliche Verluste mussten derweil die Titel des Generika-Herstellers Sandoz (-6,0 Prozent) hinnehmen. Diese belasteten ein vorsichtiger Kommentar von Morgan Stanley, wonach die Risiken für die Biosimilars-Franchise stiegen.
Bei Werten wie Julius Bär (-3,4 Prozent), Holcim (-2,0 Prozent) und Logitech (-2,6 Prozent) verwiesen Marktteilnehmer auf Gewinnmitnahmen. Der Computerzubehörhersteller erhielt zudem eine Kurszielsenkung durch die Deutsche Bank und litt unter einer generellen Branchenschwäche bei IT-Werten.
In den hinteren Reihen fielen die Aktien von Galderma (-2,9 Prozent) mit Abgaben auf, nachdem sie bereits am vergangenen Donnerstag mit der Vorlage der Zahlen deutlich Federn lassen mussten. Für den erneuten Abgabedruck sorgte vor allem eine Herabstufung - begründet mit der gedrückten Konsumentenstimmung in den USA - durch RBC.
Die Titel der BKW (+2,3 Prozent) wurden dagegen vor den morgigen Zahlen gekauft.
(AWP)