Der Chiphersteller Nvidia sei Opfer seines eigenen Erfolgs geworden, meinte ein Händler. «Den Umsatz im Jahresvergleich mehr als verdoppelt und den Gewinn fast verdreifacht. Davon können andere Unternehmen nur träumen.» Wenn man ein Haar in der Suppe finden wolle, dann seien es vielleicht die Bruttomargen, die zum Vorquartal gefallen seien. Das seien allerdings «Klagen auf hohem Niveau». Zudem werde der Markt weiterhin von den Zinssenkungsfantasien gut unterstützt, hiess es weiter.

Der Schweizer Leitindex SMI schloss um 0,56 Prozent höher auf 12'417,72 Punkten und damit nur wenige Punkte unter dem Jahreshoch bei 12'434 von Mitte Juli. Darüber hinaus wäre für den SMI der Weg frei in Richtung des Hochs vom April 2022 bei 12'570 Punkten.

Der SLI, der die 30 wichtigsten Titel umfasst, rückte um 0,54 Prozent vor auf 2012,02 und der breit gefasste SPI um 0,54 Prozent auf 16'469,21 Zähler. Von den 30 Blue Chips schlossen 20 höher, neun tiefer und Lindt & Sprüngli PS stabil.

Angeführt wurden die Gewinner im SLI von VAT (+3,4 Prozent), gefolgt von Logitech (+1,8 Prozent). Auch am breiten Markt waren Technologiewerte wie Comet (+3,0 Prozent), Inficon (+4,3 Prozent), U-blox (+2,2 Prozent) und AMS (+1,4 Prozent) gefragt. Die Technologiewerte gehörten im vorbörslichen Handel noch zu den schwächsten, nachdem Nvidia im US-Handel nachbörslich stark gefallen waren. Der Sektor bleibe aber dank der guten Aussichten unter anderem für KI auf Wachstumskurs, hiess es am Markt. «Die Story bleibt solide», sagte ein Händler. Daher seien diese Aktien auch rasch wieder gekauft worden.

Stark gefragt waren zudem Wachstumswerte wie Partners Group (+1,5 Prozent), Straumann (+1,1 Prozent) und Sonova (+1,0 Prozent). Dabei dürften Partners Group auch Käufe vor den kommende Woche anstehenden Halbjahreszahlen geholfen haben. Neben dem Asset Manager wird mit Swiss Life (+0,3 Prozent) noch ein weiterer Nachzügler aus dem SMI Zahlen liefern.

Weit oben auf der Kurstafel standen auch Zykliker wie Sika, Kühne + Nagel, Schindler PS und Holcim mit Gewinnen von einem Prozent und mehr.

Nestlé (+0,9 Prozent auf 91,10 Fr.) setzten die Erholung fort. Die Titel des weltgrössten Nahrungsmittel-Herstellers waren letzte Woche im Anschluss an den überraschenden Abgang von Konzernchef Mark Schneider bis auf gut 86 Franken gefallen. Die Jahresbilanz bleibt aber trotzdem tiefrot

Zu den Gewinnern zählten mit Roche (GS +1,1 Prozent) und Novartis (+0,4 Prozent) zwei weitere Schwergewichte. Dabei markierten Novartis abermals ein Jahreshoch (102,16 Fr.) und Roche näherten sich ihm ebenfalls an.

Am Schluss der SLI-Tabelle standen Sandoz (-1,1 Prozent), die das Minus im Verlauf aber noch eingrenzen konnten. Händler sprachen von Gewinnmitnahmen nach der starken Jahresperformance. Zu den Verlierern gehörten unter anderen auch noch der Telekom-Titel Swisscom und die Finanztitel UBS, Swiss Re, Zurich und Julius Bär mit Abschlägen von bis zu 0,7 Prozent.

Auch im breiten Markt gab es kaum Newsaufkommen. Grösste Gewinner waren Hochdorf mit einem Plus von 40 Prozent auf gut 58 Rappen. Dieser Anstieg folgt allerdings auf massive Verluste im bisherigen Wochenverlauf, nachdem das Unternehmen eine Nachlassstundung für die Holding hatte anmelden müssen. Vor wenigen Tagen lag der Kurs noch bei über 8 Franken. Dagegen sackten Meyer Burger (-8,0 Prozent) weiter ab.

pre/ra

(AWP)