Das Geschäft verlief laut Händlern aber in ruhigen Bahnen, und es dürfte in den kommenden beiden Tagen noch ruhiger werden, hiess es weiter. Denn mit dem Thanksgiving-Feiertag in den USA am (morgigen) Donnerstag dürften sich dort viele Anleger auf ein verlängertes Wochenende vorbereiten. Am Freitag dann findet ein verkürzter Handel statt. Man habe den Eindruck gehabt, dass wegen des morgigen Feiertags viele Marktteilnehmer nicht mehr so richtig bei der Sache, sondern gedanklich bereits am Black Friday-Shopping seien, meinte ein Händler. Daher hätten weder das am Vorabend veröffentlichte Protokoll der letzten Sitzung der US-Notenbank Fed noch die aktuellen Konjunkturzahlen das Geschäft stärker beeinflussen können.
Der Leitindex SMI schloss nach einem Tageshoch auf 10'860 Punkten noch um 0,47 Prozent höher auf 10'832,39 Punkten. Der 30 Titel umfassende SLI legte 0,42 Prozent zu auf 1714,81 und der breite SPI 0,40 Prozent auf 14'212,12 Zähler. 22 der 30 SLI-Werte rückten vor und acht gaben nach.
Die Gewinnerliste der Blue Chips wurde von Alcon (+2,2 Prozent) angeführt. Sie setzten die Erholung von den Verlusten nach der Zahlenvorlage fort. Stark gefragt waren ausserdem Novartis (+1,1 Prozent), die vor dem kommende Woche anstehenden Kapitalmarkttag gekauft wurden. Händler hofften, dass der Pharmariese dann mit positiven Neuigkeiten aufwarten werde.
Weit oben standen Partners Group (+1,3 Prozent), Geberit (+1,1 Prozent), Schindler (1,0 Prozent), Straumann (+1,0 Prozent), Sika (+0,8 Prozent) und Richemont (+0,6 Prozent). Mit Nestlé (+0,6 Prozent) unterstützte ein weiteres Schwergewicht die positive Tendenz des Marktes. Dagegen machen die Anleger weiterhin einen Bogen um Roche GS (-0,4 Prozent). Die Inhaber verloren gar 1,0 Prozent.
Die Aktien der SIG Group (+0,4 Prozent) waren anlässlich eines Kapitalmarkttag gesucht. Der Verpackungsspezialist hatte dabei seine mittelfristigen Ziele bestätigt.
Von der insgesamt positiven Stimmung im Technologiesektor profitierten auch die hiesigen Techtitel Logitech (+1,0 Prozent) und VAT (+0,6 Prozent) sowie die am breiten Markt notierten Inficon (+1,9 Prozent) und Comet (+0,3 Prozent). U-Blox (+2,7 Prozent) machten einen Teil des Vortageseinbruchs (-14 Prozent) wett. Der Chiphersteller hatte über eine Restrukturierung und einen Abschreiber informiert.
Die Papiere der UBS (+0,7 Prozent auf 23,13 Fr.) zogen weiter in Richtung des Mitte September markierten Mehrjahreshochs (bei 23,80 Fr.). Die Anteile der Versicherer Swiss Re (+0,1 Prozent), Swiss Life (+0,1 Prozent) und Zurich (-0,3 Prozent) schlossen wenig verändert. Helvetia (-4,6 Prozent) aber litten unter der am Morgen veröffentlichten hohen Netto-Schadenlast.
Auf der anderen Seite führten die volatilen Sandoz (-2,0 Prozent) die Verlierer an. Givaudan (-1,3 Prozent) litten unter einer Verkaufsempfehlung von Morgan Stanley. Die Wachstumsaussichten des Riechstoffherstellers seien «wenig überzeugend», lautete die Begründung.
Weiter unter Druck standen zudem Julius Bär (-1,2 Prozent). Die Privatbank belasteten erneut Berichte, wonach die mutmasslich hohen Kredite der Privatbank an die kriselnde Signa-Gruppe mit wertlosen Signa-Aktien gedeckt sind.
Am breiten Markt standen AMS Osram im Fokus, die fast die Hälfte ihres Werts verloren. Dies war dem heute beginnenden Start des Anrechtshandels der laufenden Kapitalerhöhung geschuldet. Um das Anrecht bereinigt wäre der Abschlag viel geringer.
Bei Idorsia (-2,6 Prozent) hielt der Kurszerfall an.
Aryzta (+3,9 Prozent) und Tecan (14 Prozent) profitierten dagegen von positiven Studien der UBS.
pre/rw
(AWP)