Für gute Stimmung bei den Investoren hatte zudem die US-Notenbank Fed am Mittwochabend gesorgt. An ihrer Sitzung beliess sie zwar erwartungsgemäss die Leitzinsen unverändert. Gleichzeitig stellten die Währungshüter aber Zinssenkungen für das laufende Jahr in Aussicht und erhöhten zudem ihre Prognosen für das US-Wirtschaftswachstum. Analysten gingen weiterhin davon aus, dass der Senkungszyklus in den USA frühestens im Juni beginnen wird.
Der Leitindex SMI schloss 0,73 Prozent im Plus bei 11'703,66 Punkten, nachdem er kurz nach des SNB-Ankündigung auf ein Tageshoch bei 11'779 Punkten gestiegen war. Der SLI, in dem die 30 wichtigsten Aktien enthalten sind, rückte um 1,09 Prozent vor auf 1925,58 Punkte vor und der breite SPI gewann 0,84 Prozent auf 15'377,34 Zähler. Von den SLI-Titeln schlossen 25 im Plus und fünf im Minus.
Die deutlichsten Gewinne im SMI/SLI gab es für die Aktien des Chipindustrie-Zulieferers VAT (+6,2 Prozent). Beobachter verwiesen auf die Hoffnungen, dass die US-Zinsen sinken könnten, welche auch die US-Technologiewerte beflügelten. Deutlich im Plus schlossen aber auch die Aktien des Verpackungsspezialisten SIG (+3,5 Prozent) und die Titel des Zahntechnikers Straumann (3,4 Prozent), die von einem positiven Analystenbericht profitierten.
Gesucht waren aber auch Finanzwerte. Klar zulegen konnten etwa die Aktien der vom Signa-Zusammenbruch in Mitleidenschaft gezogenen Privatbank Julius Bär (+4,4 Prozent). Stark aufwärts ging es auch mit den Titeln des Privatmarkt-Spezialisten Partners Group (+4,3 Prozent), nachdem diese am Dienstag nach einer unter Erwarten ausgefallenen Zahlenvorlage noch unter Druck geraten waren. Mehrere Analysten hoben nun aber ihre Kursziele für die Titel des Zuger Finanzunternehmens an. Die Valoren der UBS legten weiter zu (+2,2 Prozent).
Rückenwind gab die SNB-Zinssenkung auch den Aktien des Uhrenkonzerns Swatch (+2,2 Prozent). Swatch-Chef Nick Hayek begrüsste den Schritt am Donnerstag an der Bilanzmedienkonferenz und gab seiner Hoffnung Ausdruck, dass sich der «überbewertete Franken» nun abschwäche.
Weniger gesucht waren defensive Werten wie die Aktien des Telekomkonzerns Swisscom (+0,3 Prozent). Auch die schwergewichtigen Nestlé-Aktien (+0,4 Prozent) schlossen nur leicht fester. Die Analysten der UBS bekräftigten in einem Ausblick auf die Erstquartalszahlen des Westschweizer Lebensmittelriesen ihre Kaufempfehlung für die Titel.
Schwächer gingen dagegen die Aktien des Generikaherstellers Sandoz (-1,3 Prozent) aus dem Handel, der die Eröffnung seines neuen Antibiotikawerks in Österreich bekanntgab. Zumindest optisch gaben auch die Titel des Liftherstellers Schindler (-0,4 Prozent respektive -1 Fr.) nach, diese wurden allerdings ex-Dividende von 4,00 Franken gehandelt.
Die klarsten Verluste unter den Bluechips mussten die Roche-Genussscheine (-2,6 Prozent) hinnehmen. Der Pharmakonzern vermeldete am Morgen einen Rückschlag mit einem Medikament seiner japanischen Tochterfirma Chugai zur Behandlung einer Autoimmunkrankheit.
Am breiten Markt legten die Titel der auf deutsche Immobilien spezialisierten Peach Property (+3,6 Prozent) nach einem zuversichtlichen Ausblick zu. Etwas schwächer schlossen dagegen die DocMorris-Aktien (-0,3 Prozent). Die Thurgauer Online-Apotheke verfehlte mit ihrem Ergebnis die Erwartungen und gab einen unerwartet verhaltenden Ausblick auf das neue Jahr ab.
Schwächer schlossen auch die Titel des Milchverarbeiters Hochdorf (-1,0 Prozent) nach einem erneuten Verlust für 2023. Die Aktien des Versicherers Helvetia (-4,7 Prozent) litten unter einer bekräftigten Verkaufsempfehlung durch die Berenberg-Analysten.
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(AWP)