Gemäss dem am Vorabend veröffentlichten Protokoll zur jüngsten Fed-Sitzung sehen die US-Notenbanker zwar den Leitzins im laufenden Zyklus auf oder nahe seinem Höchststand. «Die erlösenden Worte hinsichtlich einer baldigen Zinswende waren dagegen zum Leidwesen der Anleger nicht zu lesen», meinte ein Marktkommentator. In den Fokus rückte zudem der am Freitag in den USA anstehende «Job Report». Die am Donnerstag publizierten Daten zum Stellenwachstum in der US-Privatwirtschaft und zu den Anträgen auf Arbeitslosenhilfe deuteten auf einen robusten Arbeitsmarkt in den USA hin. Für die Zinsentscheidungen des Fed ist die Entwicklung am Arbeitsmarkt ein zentraler Punkt.

Der SMI schloss mit einem Plus von 0,48 Prozent auf 11'224,37 Punkte auf seinem Tageshoch. Der 30 Titel umfassende SLI legte ebenfalls um 0,48 Prozent auf 1772,05 Punkte zu und der breite SPI gewann 0,47 Prozent auf 14'638,85 Zähler. Von den SLI-Titeln schlossen 22 im Plus und acht im Minus.

Deutliche Gewinne gab es am Donnerstag für die im vergangenen Jahr noch schlecht gelaufenen Aktien des Genfer Warenprüfkonzerns SGS (+3,6 Prozent). Mit den Titeln des Logistikers Kühne+Nagel (+2,3 Prozent) oder des Uhrenkonzerns Swatch (+1,5 Prozent) waren weitere zyklische Titel bei den Tagesgewinnern zu finden. Die Titel des Generika-Herstellers Sandoz (+1,5 Prozent) profitierten laut Händlern derweil von Berichten über Erstattungen von Biosimilars in den USA.

Klar fester schlossen die Titel der Privatbank Julius Bär (+3,0 Prozent), die in den vergangenen Wochen wegen hoher Kreditverluste im Rahmen der Signa-Pleite massiv unter Druck geraten waren, aber auch die Aktien der Grossbank UBS (+1,7 Prozent) legten zu. Mit Avancen gingen zudem die Titel des Privatmarktspezialisten Partners Group (+1,1 Prozent) aus dem Handel.

Bei den Versicherungswerten legten die Aktien des Rückversicherers Swiss Re (+0,9 Prozent) wie auch die Swiss Life-Titel (+0,6 Prozent) zu. Klar abwärts ging es dagegen mit den Titeln des Versicherers Zurich (-1,1 Prozent), die von einer Abstufung durch Morgan Stanley belastet wurden. Die Analysten der US-Grossbank verwiesen auf die konservative Aufstellung des Schweizer Versicherers, die in der derzeitigen Marktphase nur ein begrenztes Kurspotenzial nach oben erlaube.

Ebenfalls uneinheitlich zeigten sich die SMI-Schwergewichte: Weitere Avancen gab es für Novartis (+1,4 Prozent) und Roche GS (+1,0 Prozent). Dagegen notierten die schwer gewichteten Nestlé-Aktien (-0,5 Prozent) den ganzen Handelstag über im Minus.

Zu den Tagesverlieren im SMI gehörten zudem die Aktien des Hörgeräteherstellers Sonova (-0,9 Prozent) und die Titel des Zahnimplantat-Spezialisten Straumann (-1,2 Prozent), die im Dezember noch von positiven Analystenstudien angetrieben wurden. Deutliche Abgaben gab es etwa auch für die Aktien des Liftherstellers Schindler (-1,1 Prozent) und des Aroma- und Duftstoffspezialisten Givaudan (-1,4 Prozent).

Am breiten Markt vollführten die Titel der Biotechunternehmen Newron (+34 Prozent) sowie Kuros (+20 Prozent) nach positiven Neuigkeiten Kurssprünge nach oben. Newron konnte gute Studienergebnisse mit seinem Schizophreniemedikament vermelden, während Kuros neben neuen Daten auch Zulassungserweiterungen für seine Produkte in den USA ankündigte.

Die Dätwyler-Aktien (-5,2 Prozent) litten dagegen unter einer Rückstufung durch die UBS. Der zuständige Analyst prognostizierte dem Industrieunternehmen für das laufende Jahr 2024 nur noch ein moderates Umsatzwachstum und nahm seine Handelsempfehlung auf «Neutral» von bisher «Buy» zurück.

tp/cf

(AWP)