Viele Investoren zeigten sich im Vorfeld der anstehenden Quartalszahlen in den USA zurückhaltend, nachdem die Tech-Euphorie die US-Märkte zuletzt zu neuen Rekordhochs geführt hat, hiess es im Markt. Weiterhin beschäftige zudem das Thema Zinspolitik die Anlegerinnen und Anleger. Am Dienstag hatte die Bank of Japan ihre sehr lockere Zinspolitik bestätigt, allerdings auch eine mögliche Zinswende angedeutet. In den Fokus rückt zudem nun die Zinssitzung der EZB vom Donnerstag.

Der Leitindex SMI schloss um 1,12 Prozent im Minus auf seinem Tagestief von 11'149,26 Punkten. Der SLI, in dem die 30 wichtigsten Werte enthalten sind, gab 1,01 Prozent auf 1765,85 Punkte nach und der breite SPI verlor 1,01 Prozent auf 14'533,04 Zähler. Von den SLI-Titeln schlossen 23 im Minus und sieben im Plus.

Heftige Verluste erlitten bei den Bluechips die Logitech-Titel (-8,7 Prozent). Der Computer-Zubehörhersteller legte in der Nacht auf Dienstag zwar gute Zahlen zum dritten Quartal seines verschobenen Geschäftsjahrs vor. Die Anleger gewichteten allerdings den verhaltenen Ausblick des Unternehmens auf das kommende Geschäftsjahr höher. Nach dem starken Lauf der Aktie im vergangenen Jahr dürften zudem einige Anleger nun Gewinne mitnehmen, hiess es.

Schlecht angekommen sind auch die Geschäftszahlen des Uhrenkonzerns Swatch (Aktien -4,6 Prozent). Das Unternehmen konnte zwar die Prognosen beim Umsatz erfüllen, die Gewinnzahlen blieben aber hinter den Erwartungen zurück. Auch der Dividendenvorschlag sorgte am Markt für enttäuschende Gesichter. Die wie so oft positiven Aussichten von Konzernchef Nick Hayek auf 2024 wurden mit Zurückhaltung aufgenommen.

Diverse Einzeltitel litten zudem unter negativen Analystenkommentaren. So lastete eine Verkaufsempfehlung von Kepler auf den Titeln des Private-Equity-Spezialisten Partners Group (-2,2 Prozent). Die zuständigen Experten des Investmenthauses sehen die Titel derzeit teuer bewertet.

Unter Druck standen aber auch die Aktien der Grossbank UBS (-1,0 Prozent) und der von der Pleite des Immobilienkonzerns Signa betroffenen Privatbank Julius Bär (-1,3 Prozent). Für die Aktien des Logistikers Kühne+Nagel (-1,7 Prozent) ging es nach einer Abstufung auf «Market Perform» nach bisher «Outperform» durch Bernstein abwärts.

Nach unten gezogen wurden die Indizes zudem von den drei schwachen SMI-Schwergewichten Novartis (-1,0 Prozent), Roche GS und Nestlé (beide -1,6 Prozent). Novartis muss seine personalisierte Zelltherapie Kymriah künftig mit einer erheblichen Sicherheitswarnung versehen, wie die US-Gesundheitsbehörde FDA am Vorabend entschieden hatte.

Die Titel des Generikaherstellers Sandoz (-0,2 Prozent) schlossen nach einem mehrheitlich positiven Verlauf leicht schwächer. Das Aktienresearch der Société Générale startete seine Abdeckung des Titels mit einer Kaufempfehlung und einem Kursziel von 38 Franken. Die Experten der französischen Grossbank gehen vor allem für die Biosimilars-Sparte von einem starken Umsatzwachstum aus.

Fester gingen auch die Aktien des Liftherstellers Schindler (+1,0 Prozent) und des Bauchemieherstellers Sika (+1,2 Prozent) aus dem Handel. Sie konnten ebenfalls von Kaufempfehlungen durch die Analysten von UBS respektive Jefferies profitieren. Die deutlichsten Gewinne unter den Bluechips entfielen auf die Titel der Swatch-Konkurrentin Richemont (+1,7 Prozent).

Am breiten Markt schlossen die Titel von Huber+Suhner (+0,5 Prozent) nach Zahlenvorlage leicht im Plus. Der Industriekonzern hat zwar 2023 sowohl beim Umsatz als auch beim Auftragseingang die Erwartungen der Analysten verfehlt. Allerdings habe die Aktie im laufenden Jahr bereits viel an Terrain eingebüsst, nachdem sie schon im Vorjahr schwach abschnitt, hiess es.

tp/kw

(AWP)