Der Iran hatte in der Nacht auf Sonntag Israel mit Drohnen und Raketen angegriffen. Das israelische Militär wehrte nach eigenen Angaben die Attacke aber erfolgreich ab. Derzeit gingen die Märkte nicht von einer Eskalation aus, hiess es am Markt. Händler verwiesen dabei auf das bisher zurückhaltende Vorgehen Israels. Zudem mehrten sich international die Appelle an Israel, auf den Angriff des Iran mit Zurückhaltung zu reagieren. Dennoch dürften sich die Marktteilnehmer weiter mit der Krise beschäftigen. Denn drohende Lieferkettenprobleme wegen der Strasse von Hormus oder ein schnell steigender Ölpreis seien Risiken, die nicht nur die Inflation anheizen, sondern auch die Konjunktur dämpfen könnten. Und dies dürfte sich auf die Geldpolitik auswirken.

Der SMI schloss nach einem Tageshoch von 11'464 Punkten noch um 0,14 Prozent höher bei 11'395,81 Punkten. Der SLI Index, der die 30 wichtigsten Aktien enthält, legte um 0,26 Prozent zu auf 1869,68 und der breite SPI um 0,24 Prozent auf 15'087,40 Zähler. Im SLI standen sich 20 Gewinner und neun Verlierer gegenüber. Sika schlossen unverändert.

Starke Gewinne verbuchten die Aktien des Generikaherstellers Sandoz (+4,6 Prozent auf 28,15 Fr.). Das Range-Trading zwischen 25 und 30 Franken gehe weiter, meinte ein Händler. Ausserdem berichteten Händler von einer technisch bedingten Gegenbewegung nach den Kursverlusten von letzter Woche.

Gesucht waren zudem Wachstumswerte wie VAT (+1,8 Prozent), Straumann (+2,3 Prozent) und Partners Group (+0,8 Prozent). Aber auch konjunktursensible Titel wie Richemont (+1,7 Prozent) und Swatch (+0,5 Prozent), Schindler PS (+1,3 Prozent), SIG (+1,0 Prozent), ABB (+0,8 Prozent) und Geberit (+0,9 Prozent) schlossen höher, allerdings unter den Tageshöchstkursen. Einige von ihnen hätten sich zu einem Teil von den Einbussen der Vorwoche erholt, hiess es am Markt.

Zu den Gewinnern zählten die Versicherer Swiss Re (+1,3 Prozent), Swiss Life (+0,3 Prozent) und Zurich (+0,5 Prozent). Dagegen waren die Aktien der Grossbank UBS (-0,4 Prozent) nach anfänglichen Gewinnen schwächer. Und dies, obwohl Goldman Sachs mit starken Zahlen die Branchenstimmung aufgehellt hatte.

Deutlich tiefer waren Julius Bär (-4,8 Prozent oder -2,47 Fr.). Sie wurden allerdings ex Dividende (2,60 Fr.) gehandelt. Damit war das Minus optischer Natur.

Stark unter Druck waren Logitech (-6,4 Prozent). Morgan Stanley hatte das Rating für die Papiere auf «Underweight» gesenkt. Die Experten zeigten sich wegen der insgesamt reiferen Endmärkte weniger zuversichtlich bezüglich des weiteren Umsatzwachstums.

Belastet wurde der Gesamtmarkt vom Schwergewicht Nestlé (-0,6 Prozent). Diese wechselten aus der Gewinnzone klar ins Minus. Zudem gaben Roche GS (+0,04 Prozent) die Gewinne nahezu ab und auch Novartis (+0,5 Prozent) schlossen unter Tageshoch.

Einen Kurssprung machten Temenos (+20 Prozent). Der Softwarehersteller hat den Untersuchungsbericht zu den Manipulationsvorwürfen von Hindenburg Research vorgelegt. Die Prüfer konnten keine Hinweise auf Unregelmässigkeiten finden. Nun will der aktivistische Aktionär Petrus Advisers auf den Shortseller losgehen und er fordert auch von der Softwareschmiede, rechtliche Schritte zu unternehmen.

Abwärts ging es dagegen für Evolva-Aktien (-3,8 Prozent), die seit dem Montag wieder gehandelt wurden. Sie waren am vergangenen Freitag von Handel ausgesetzt worden. Laut Beschlüssen der Generalversammlung vom letzten Freitag soll der Titel nicht von der Börse verschwinden.

Zudem schlossen nach Zahlen Sulzer (+2,0 Prozent) höher und Bystronic (-4,8 Prozent) klar tiefer.

pre/tv

(AWP)