Die Stimmung an den Aktienmärkten wird grundsätzlich als «weiterhin verhalten optimistisch» bezeichnet. Nach den beiden starken Vorwochen seien zuletzt aber viele Investoren wieder etwas vorsichtiger geworden. Verwiesen wird auf die in weniger als zwei Wochen anstehenden US-Präsidentschaftswahlen. «Obwohl politische Börsen kurze Beine - also wenig Einfluss auf die langfristige Entwicklung der Finanzmärkte - haben, verunsichern sie kurzfristig», schrieb Raiffeisen in einem Kommentar.

Der Leitindex SMI schloss 0,09 Prozent höher auf 12'184,00 Punkten, wobei die Handelsspanne lediglich 55 Punkte betrug. Auf Wochensicht ergibt das ein Minus von 1,2 Prozent. Nachdem der SMI in der Vorwoche nicht mehr allzu weit weg war vom Jahreshoch bei knapp 12'484 Zählern, ist der Abstand nun entsprechend wieder etwas grösser geworden.

Der SLI, der die 30 wichtigsten Titel umfasst, gewann am Freitag 0,02 Prozent auf 1983,50 Punkten und der breiter gefasste SPI 0,08 Prozent auf 16'205,59 Stellen. Unter den 30 wichtigsten Titeln gab es am Freitag 16 Gewinner, zwölf Verlierer und zwei unveränderte Titel.

Den klar grössten Ausschlag unter den 30 Bluechips - und zwar im negativen Bereich - gab es bei den Valoren des Genfer Warenprüfkonzerns SGS (-4,1 Prozent). Warum die am Morgen präsentierten Zahlen mit derartigen Abgaben quittiert wurden, war im Markt aber nicht so klar. Angeblich hätten einige Marktakteure mit einer Erhöhung der Jahresziele gerechnet, was dann aber nicht eingetroffen sei, versuchte ein Händler eine Erklärung. Immerhin wurde das Minus gegen Handelsschluss hin noch einiges geringer.

Auch der Bauchemie- und Klebstoffhersteller Sika (-0,4 Prozent) stand unter Druck. Er konnte die Erwartungen der Analysten an die Neunmonatszahlen nicht ganz erfüllen. Auch hier wurde das Minus gegen Schluss deutlich geringer, kurzfristig stand der Titel gar leicht im Plus. Der Konzernchef hatte sich am Zahlencall am Nachmittag sehr optimistisch geäussert.

Gut aufgenommen wurden auf der anderen Seite die Zahlen von Holcim (+0,6 Prozent), wobei hier die Gewinne zum Schluss etwas verflossen. Der Baustoffkonzern konnte im Sommerquartal seine Profitabilität verbessern und damit die Markterwartungen leicht übertreffen. Ausserdem habe sich Holcim bezüglich der Entwicklung in Nordamerika sehr optimistisch gezeigt, hiess es. Der Konzern will bekanntlich sein Nordamerikageschäft im nächsten Jahr abspalten und separat an die Börse bringen.

In der kommenden Woche werden weitere Bluechips ihre Zahlen präsentieren, wobei sich heute deren Kurse recht unterschiedlich entwickelten. Die Papiere des Generika-Herstellers Sandoz (+2,0 Prozent) etwa waren bester SLI-Wert. Analysten erwarten vor allem dank des margenstarken Biosimilars-Geschäfts ein deutliches Umsatzplus. Bei der früheren Sandoz-Mutter Novartis (+0,4 Prozent) hoffen Optimisten derweil auf eine Erhöhung der Guidance.

Auch die Grossbank UBS (-0,4 Prozent) ist mit ihren Zahlen nächste Woche an der Reihe. Nachdem das Papier lange Zeit dieses Jahr eher Mühe hatte, gab es zuletzt wieder deutliche Avancen. Im Fokus wird wie meist in den letzten Quartalen vor allem der Stand der CS-Integration sein. Die bereits bekannten Zahlen der Konkurrenz waren derweil relativ gut.

Ebenfalls noch Zahlen angesagt haben kommende Woche die beiden SMI-Titel Geberit (+0,7 Prozent) und Swisscom (unv.) sowie die SLI-Werte SIG (+1,3 Prozent) und Straumann (-1,3 Prozent).

Im breiten Markt legten die Aktien von Relief (+6,7 Prozent) erneut deutlich zu, nachdem das Biopharma-Unternehmen Studiendaten veröffentlicht hat. Mittlerweile hat sich der Wert in diesem Jahr mehr als verdreifacht.

uh/mk

(AWP)