Die Inflationsrate wird als einer der wichtigen Hinweise auf die künftige Zinspolitik der US-Notenbank Fed angesehen. Diese trifft bekanntlich nächste Woche ihren Zinsentscheid. Beobachter rechnen damit, dass Notenbankchef Jerome Powell und sein Team die Zinsen um 25 Basispunkte senken werden. «Der Leitzins liegt noch immer deutlich über der Inflationsrate», heisst es in dem Kommentar. Bereits morgen stehen ausserdem die Zinsentscheide der Schweizerischen Nationalbank SNB und der Europäischen Zentralbank EZB auf dem Programm. Vor diesen wichtigen Terminen seien die Anleger aktuell noch an der Seitenlinie geblieben, hiess es am Markt.

Der Leitindex SMI schloss 0,34 Prozent höher bei 11'681,87 Zählern. Der SLI, in dem die 30 wichtigsten Aktien enthalten sind, stieg um 0,41 Prozent auf 1936,66 Punkte und der breit gefasste SPI um 0,38 Prozent auf 15'594,09 Zähler. Im SLI standen sich bei Handelsschluss etwa zwei Drittel Gewinner und ein Drittel Verlierer gegenüber.

Als beste Titel im SLI gingen Givaudan (+1,7 Prozent) aus dem Handel, die bereits am Vortag als Sieger aus dem Rennen gingen. Allerdings hat die Aktie des Aromenherstellers in den letzten beiden Monaten deutlich an Wert eingebüsst und kompensiert die Verluste nun teilweise.

Mit SGS (+1,7 Prozent), Geberit (+1,6 Prozent), Partners Group, SIG (beide +1,5 Prozent), ABB, VAT, Swiss Life (alle +1,3 Prozent) und Logitech (+1,2 Prozent) gewann eine bunte Palette an Unternehmen je über 1 Prozent hinzu.

Die Schwergewichte Roche (+0,8 Prozent) und Nestlé (+0,5 Prozent) unterstützten den Gesamtmarkt. Nestlé fiel jedoch am Vortag auf ein neues Sechsjahrestief, von dem sich der weltgrösste Lebensmittelkonzern noch lange nicht erholt hat.

Das dritte Schwergewicht unter den Blue Chips, Novartis, konnte nicht mithalten und verlor 0,9 Prozent. Damit setzte die Aktie ihren Mitte Oktober gestarteten Abwärtsgang fort, verzeichnet jedoch im bisherigen Jahresverlauf noch immer ein kleines Plus von knapp 4 Prozent.

Die UBS (Aktie +0,6 Prozent) baut ihr Vermögensverwaltungsgeschäft in den USA um. Dabei will sie sich zwar stärker auf vermögende, aber nicht «superreiche» Kunden fokussieren. Mit Julius Bär (+0,8 Prozent) stand nach einer Kurszielerhöhung durch Vontobel auch die zweite Bank im SLI auf der Gewinnerliste

Das rote Lämpchen hielt derweil Adecco mit einem Minus von 1,4 Prozent. Der Personalvermittler setzt den Abstieg damit fort: Mit einem Minus von über 40 Prozent ist er auch im bisherigen Jahresverlauf klarer Verlierer unter den Blue Chips.

Nebst Novartis verloren zudem weitere Titel aus der Pharma- und Medtechbranche wie Sandoz, Sonova (beide -0,9 Prozent) oder Lonza (-0,2 Prozent). Alcon gingen unverändert aus dem Handel.

In der zweiten Reihe fielen Santhera (+9,9 Prozent) auf, nachdem die chinesische Arzneimittelbehörde dem DMD-Mittel Agamree die Zulassung erteilt hat. Bei Feintool (+5,0 Prozent) kam am Markt ein Grossauftrag aus China gut an.

Swiss Steel, die zwischenzeitlich rund 40 Prozent zugelegt haben, nachdem der Nationalrat gestern der Stahlindustrie Hilfe zugesagt hat, gingen am Ende mit einem Minus von 3,4 Prozent aus dem Handel.

tv/cf

(AWP)