Zudem litt der Markt weiter unter den kurzfristig einberufenen Parlamentswahlen in Frankreich und den damit verbundenen Befürchtungen, dass dies die Stabilität des Euro beeinträchtigen könnte. Ausserdem könnte der schwelende Handelskonflikt zwischen China und Europa noch eskalieren. Zudem waren chinesische Wirtschaftsdaten vom Morgen ebenfalls negativ aufgenommen worden. Dabei deuteten die jüngsten Daten aus dem Immobiliensektor auf weitere wirtschaftliche Spannungen im Land hin. Eine weitere Quelle der Verunsicherung war laut Händlern auch der grosse Verfall an der Terminbörse Eurex am kommenden Freitag. Dieser habe bereits gewisse Schatten in Form von erhöhter Volatilität vorausgeworfen.

Der Leitindex SMI büsste 0,34 Prozent auf 12'003,52 Punkte ein. Der Leitindex hatte sich zumeist leicht unter der Marke von 12'000 Punkten bewegt. Der SLI, der die 30 wichtigsten Aktien umfasst, ermässigte sich um 0,37 Prozent auf 1940,78 und der breit gefasste SPI um 0,30 Prozent auf 15'945,80 Zähler. 19 SLI-Werte schlossen tiefer und zehn legten zu. Swisscom waren stabil.

Derweil legte der Volatilitätsindex VSMI um 0,9 Prozent zu auf 13,88 Punkte. Bei 14,58 markierte das Börsenangstbarometer gar ein Jahreshoch.

Dass der SMI nicht mit anderen europäischen Handelsplätzen wie dem deutschen Dax oder dem französischen CAC40 mithalten konnte, lag vor allem daran, dass die Schwergewichte Novartis (-1,6 Prozent), Roche GS (-0,9 Prozent) und Nestlé (-0,2 Prozent) den Markt nach unten zogen. Allerdings konnten sie im späten Geschäft noch etwas Boden gutmachen. Neben Gewinnmitnahmen nach der starken Vorwoche erwähnten Händler auch mit dem Eurex-Verfall verbundene Futures-Transaktionen als Gründe für die Schwäche.

Doch nicht nur die Pharmariesen standen unter Druck: Mit Straumann (-2,7 Prozent), Alcon (-2,3 Prozent), Sonova (-1,9 Prozent) und Lonza (-1,6 Prozent) verloren weitere Aktien aus dem Gesundheitsbereich an Terrain. Händler sprachen denn auch von einer europaweiten Branchenschwäche.

Zu den grössten Verlierern gesellte sich mit Richemont (-1,2 Prozent) ein weiterer schwerer Titel. Auch hier war von Gewinnmitnahmen die Rede. Der Luxusgüterhersteller hat 2024 bisher fast +25 Prozent an Wert gewonnen. Zudem hätten auch die durchzogenen China-Daten belastend gewirkt, hiess es.

Auf der Gewinnerseite standen die Banken UBS (+2,2 Prozent) und Julius Bär (+1,8 Prozent). Händler sprachen von einer Gegenbewegung. Positiv sei, dass die UBS einen Schlussstrich unter den Greensill-Skandal ziehen wolle. Händler äusserten sich zu Bär erleichtert, dass sich die Gerüchte um einen Kauf des Rivalen EFG nicht bewahrheitet hätten.

Zu den Gewinnern zählten die Versicherungswerte Swiss Re (+1,2 Prozent), Swiss Life (+0,9 Prozent) und Zurich (+0,9 Prozent), was ebenfalls mit einer Erholung erklärt wurde. Auch bei zyklischen Werten wie ABB (+0,9 Prozent), Schindler (+0,7 Prozent) und Holcim (+0,5 Prozent) griffen die Anleger wieder zu.

Schlusslicht waren am breiten Markt die Aktien der Pierer Mobility (-19 Prozent). Der Zweiradhersteller hatte am Freitagabend die bisherige Prognose für das Gesamtjahr kassiert und einen operativen Verlust angekündigt.

Die Aktien von Molecular Partners (+8,6 Prozent) setzten derweil ihren Höhenflug fort.

pre/mk

(AWP)