Das Geschäft verlief laut Händlern über weite Strecken impulsarm. Die Anleger hätten sich wegen der US-Arbeitsmarktdaten zurückgehalten, hiess es. Dann hätten solide Arbeitsmarkt-Daten und verfehlte Erwartungen bei dem Onlinegiganten Amazon die Stimmung etwas eingetrübt. Daher verbuchte der SMI erstmals nach sechs Wochen mit Gewinnen ein kleines Minus. Zu Wochenbeginn hatte der Index im Zuge von US-Zoll-Schock und DeepSeek-Debakel im Techsektor noch deutliche Verluste zu verdauen.

In den USA war die Beschäftigungsentwicklung im Januar zwar ein wenig hinter den Erwartungen zurückgeblieben, allerdings wurden die Vormonatswerte deutlich nach oben revidiert, wie aus dem Bericht der US-Regierung hervorging. Die Arbeitslosenquote fiel ein weiteres Mal in Folge und liegt nun bei 4,0 Prozent. Analysten hatten eine Stagnation erwartet. Die Löhne stiegen dafür etwas stärker als erwartet. Der US-Arbeitsmarkt bleibe in einer guten Verfassung und es gebe keinen Anlass für die Notenbank Fed, etwas an ihrer vorsichtigen und zurückhaltenden Zinspolitik zu ändern. «Die Fed könnte sogar gezwungen werden, die Daumenschrauben wieder anzuziehen. Der nächste Zinsschritt könnte also nach oben und nicht nach unten gehen», sagte Thomas Gitzel von der VP Bank.

Der Leitindex SMI schloss den Handel am Freitag um 0,24 Prozent niedriger auf 12'593,34 Punkten und leicht unter dem Schlusskurs der Vorwoche von 12'597 Punkten. Der SLI, in dem die 30 wichtigsten Aktien enthalten sind, ermässigte sich um 0,36 Prozent auf 2071,27 und der breite SPI um 0,28 Prozent auf 16'709,95 Zähler. Im SLI gaben 19 Titel nach, zehn legten zu und einer (Nestlé) war stabil.

Angeführt wurden die Gewinner von Swisscom (+2,3 Prozent). Händler verwiesen auf Gerüchte in Italien über einen Zusammenschluss von Telecom Italia (TIM) und Vivendi. Laut Nachrichtenagentur Bloomberg prüfen die Iliad SA von Xavier Niel und das Private-Equity-Unternehmen CVC Capital Partners unabhängig voneinander Möglichkeiten für TIM. Ziel sei es, das Unternehmen mit der italienischen Tochter des französischen Internet- und Mobilfunkkonzerns Iliad zusammenzulegen und so hohe Synergien zu heben. Damit würde Swisscom, die Ende 2024 die Übernahme von Vodafone Italia vollzogen hat, in Italien einen Konkurrenten verlieren. Dies liess die Aktien der erwähnten Telekomfirmen kräftig steigen. Swisscom wird zudem kommende Woche mit dem Ergebnis aufwarten.

Gefragt waren ausserdem die zyklischen Holcim (+1,2 Prozent auf 95,34 Fr.), die erstmals seit 2007 wieder über der 95-Franken-Marke notierten. Mit ABB (+0,2 Prozent) und SGS (+0,8 Prozent) zogen weitere Zykliker an. Oben auf der Rangliste standen ausserdem die Versicherer Swiss Re, Swiss Life und Zurich mit einem Plus von bis zu 0,4 Prozent. Die Aktien der Grossbank UBS (+0,9 Prozent) legten deutlich zu.

Zudem wurden auch die Genussscheine von Roche (+0,5 Prozent) zu höheren Kursen gehandelt. Nestlé gaben Kursgewinne zum Schluss wieder ab. Der Nahrungsmittelkonzern und der Warenprüfer SGS werden kommende Woche Zahlen vorlegen. Novartis (-0,9 Prozent) der dritte SMI-Riese, gaben dagegen klar nach und belasteten so den Gesamtmarkt.

Ganz unten auf der Kurstafel standen aber die Finanzwerte Julius Bär (-2,6 Prozent) und Partners Group (-2,3 Prozent). Bär brachen damit ihre kurze Erholung vom Vortag bereits wieder ab. Sie waren am Montag nach Zahlenvorlage unter die Räder gekommen. Zu den Verlierern zählten mit SIG (-2,9 Prozent), Geberit (-1,7 Prozent) und Adecco (-1,3 Prozent) auch drei Zykliker.

Auf den hinteren Rängen büssten Ems Chemie (-2,6 Prozent) und LEM (-1,4 Prozent) nach Zahlen sowie DocMorris (-7,0 Prozent) nach Kurszielsenkungen an Wert ein. Die Aktie von BioVersys schlossen am ersten Handelstag nach einem Eröffnungskurs an der SIX von 36,50 Franken bei 35,15 Franken und damit unter dem Ausgabepreis von 36 Franken.

(AWP)