Die Gemütslage unter den Anlegerinnen und Anlegern habe sich etwas beruhigt, die Stimmung bleibe aber angespannt, fasste ein Händler die Stimmung zusammen. Das zeigt sich auch am Volatilitätsindex VSMI, der von den hohen Werten der letzten Tage gefallen, mit rund 20 Punkten aber noch immer auf einem erhöhten Niveau liegt. Die Achterbahnfahrt an den Aktienmärkten dieser Woche sei wohl eher auf die Rückabwicklung von Währungsgeschäften zurückzuführen und weniger als Platzen einer Blase zu werten, hielt ein anderer Experte fest. Das bedeute aber nicht, dass sich die Anleger bereits wieder in Sicherheit wiegen könnten.
Der Leitindex SMI kletterte am Mittwoch um 2,89 Prozent in die Höhe und schloss den Handel bei 11'843,18 Punkten nahe am kurz davor erreichten Tageshoch ab. Zum Stand von Ende Juli fehlten dem Index aber immer noch beinahe 500 Punkte. Der SLI, in dem die 30 wichtigsten Werte enthalten sind und die Gewichtung der Schwergewichte gekappt ist, gewann 2,86 Prozent auf 1914,67 Punkte und der breite SPI 2,74 Prozent auf 15'765,99 Zähler. Alle SLI-Werte waren zu Börsenschluss im Plus.
Angeführt wurde die Erholung bei den Schweizer Blue Chips von Bauwerten wie Holcim (+3,6 Prozent) und Sika (+3,4 Prozent), Finanzaktien wie UBS (+3,8 Prozent) und Partners Group (+3,3 Prozent) oder auch der Tech-Aktie des Sensorspezialisten VAT (+3,8 Prozent). Sie alle hatten in den vergangenen Tagen massiv an Wert verloren und grenzten diese Einbussen nun ein.
Massgeblicher Treiber der Erholung am Schweizer Markt waren jedoch die schwergewichtigen Pharma-Valoren von Novartis, die um 3,7 Prozent in die Höhe kletterten. Roche (GS: +2,9 Prozent) und auch Nestlé (+2,0 Prozent) preschten nicht ganz so stark vor. In Bezug auf Roche wurde derweil in den Medien über den Verkauf des hauseigenen Datenspezialisten Flatiron spekuliert.
Im verstärkten Erholungsmodus befanden sich zudem auch Titel wie Alcon (+3,3 Prozent), SGS (+3,3 Prozent) oder Sonova (+3,2 Prozent). Als Tagessieger ging im SLI die SIG Group (+4,2 Prozent) aus dem Handel. Die Titel des Verpackungskonzerns wurden von den Analysten aus dem Hause Barclays auf «Overweight» hochgestuft.
Unternehmensnews waren ansonsten Mangelware. Das wird sich am Donnerstag ändern, wenn der Generikakonzern Sandoz (Aktie: +3,1 Prozent) sowie der Versicherer Zurich (+2,7 Prozent) mit Zahlen zur ersten Jahreshälfte 2024 aufwarten.
Am unteren Ende des Kurstableaus reihten sich derweil defensiv geltende Werte wie jene des Telekomkonzerns Swisscom oder des Aromen- und Riechstoffspezialisten Givaudan ein. Doch auch diese beiden Aktien rückten um 1,2 beziehungsweise 1,7 Prozent vor.
Im breiten Geschäft gewannen Calida zu Börsenschluss nur noch 1,4 Prozent hinzu. Im frühen Geschäft hatte die Ankündigung eines breit aufgelegten Aktienrückkaufprogramms die Titel noch um rund 3,5 Prozent in die Höhe klettern lassen.
Kräftige Anschlusskäufe zu ziemlich hohen Volumen waren bei Hochdorf (+17,9 Prozent) zu sehen. Bereits am Dienstag hatten die Titel 30 Prozent dazugewonnen. Von Spekulationskäufen war bei Ascom (+8,7 Prozent) die Rede. Händlern zufolge setzt sich die Meinung durch, dass Ascom im Geschäft die Talsohle durchschritten hat.
U-blox rückten nach der Vorlage von Halbjahreszahlen um 2,5 Prozent vor. Und auf der Gegenseite litten die Titel des Hautpflegespezialisten Galderma (-0,7 Prozent) unter den schwachen Geschäftszahlen des deutschen Konkurrenten Beiersdorf. Zudem hatte der Einstieg von L'Oréal als Grossaktionär den Galderma-Kurs zuletzt in die Höhe getrieben.
mk/jb
(AWP)