In den USA wird am Donnerstag der Index der persönlichen Konsumausgaben (PCE) veröffentlicht, eine von der US-Notenbank Fed stark beachteten Kennzahl. Diese soll weiteren Aufschluss darüber geben, ob in den USA die Zinswende wie erhofft im Juni startet. Einen Dämpfer für die Zinshoffnungen lieferten am Mittwoch allerdings die aktuellen Daten zum Wachstum der US-Wirtschaft im vierten Quartal, die etwas schwächer ausfielen als erhofft.
Der Leitindex SMI schloss 0,23 Prozent tiefer bei 11'414,38 Punkten. Der SLI mit den 30 wichtigsten Aktien, bei dem das Gewicht der Schwergewichte gekappt ist, ging mit einem Minus von 0,01 Prozent auf 1860,65 Punkte knapp tiefer aus dem Handel und der breite SPI gab 0,33 Prozent auf 14'852,66 Punkte nach. Im SLI schlossen 18 Titel schwächer, elf fester und einer (SGS) unverändert.
Die grössten Abgaben gab es für die Aktien des Verpackungsherstellers SIG (-3,9 Prozent). Diese büssten damit die Avancen vom Vortag nach der Zahlenvorlage 2023 wieder vollständig ein.
Tiefer gingen auch die Aktien des Hörgerätespezialisten Sonova (-3,5 Prozent) aus dem Handel. Händler sprachen von Umschichtungen in andere europäische Medtech-Werte. Auch die Titel des Zahnimplantateherstellers Straumann (-1,6 Prozent) schlossen tiefer.
Mit Abgaben quittierten die Anleger die Pläne von Swisscom (-1,4 Prozent) für eine Milliardenübernahme. Der Schweizer Telekomkonzern will Vodafone Italien für 8 Milliarden Euro übernehmen. Bei einem Zustandekommen wäre angesichts der Schuldenlast und der Integrationsarbeiten eine höhere Dividende in naher Zukunft unwahrscheinlich, hiess es etwa bei der Bank Vontobel.
Leicht schwächer gingen die Holcim-Papiere (-0,1 Prozent) aus dem Handel. Der weltgrösste Zementkonzern traf mit dem Jahresergebnis die Erwartungen der Analysten in etwa. Für einen weiteren Anstieg der Aktie fehlten insgesamt die positiven Überraschungen, hiess es am Markt.
Belastet wurden die Indizes von den Schwergewichten. So schlossen die Titel des Nahrungsmittelkonzerns Nestlé (-1,7 Prozent auf 92,05 Franken) gar auf einem neuen Jahrestief. Aber auch die Pharma-Schwergewichte Novartis (-0,7 Prozent) und Roche GS (-0,4 Prozent) schlossen im Minus.
Gefragt waren derweil Versicherungstitel. Während Swiss Life (+0,2 Prozent) nur leicht zulegten, gingen Swiss Re (+0,8 Prozent) und Zurich (+1,2 Prozent) klar fester aus dem Handel. In Händler-Kreisen wurden auf Aussagen von CEO Mario Greco in einem Interview verwiesen, wonach er bis Ende 2025 auf seinem Posten bleiben wolle. Das sorge für Kontinuität.
Klar fester gingen auch die Aktien des Logistikkonzerns Kühne+Nagel (+2,1 Prozent) aus dem Handel, der am Freitag seine Ergebnisse zum Geschäftsjahr 2023 vorlegen wird. Das Unternehmen hat zwar nach dem Corona-Boom in den vergangenen Quartalen wohl die Normalisierung deutlich zu spüren bekommen. Analysten erwarten aber 2024 dank gestiegenen Frachtraten klare operative Fortschritte.
Klar stärkste Bluechips waren die Alcon-Aktien (+5,7 Prozent). Der auf Augenheilkunde spezialisierte Konzern hatte am Vorabend seine Zahlen für 2023 vorgelegt und die Erwartungen dabei erfüllt. Unter Analysten fand vor allem der Ausblick auf das neue Jahr Anklang.
Am breiten Markt vollführten die Aktien des angeschlagenen Allschwiler Pharmaunternehmens Idorsia heftige Ausschläge und schlossen zuletzt 8,7 Prozent im Minus. Das Unternehmen hatte am Morgen ein neues Lizenzabkommen verbunden mit umfangreichen Mittelzuflüssen bekanntgegeben.
Schwächer schlossen die Titel des Verbindungstechnikers Bossard (-2,8 Prozent) nach durchzogenen Jahreszahlen 2023. Die Aktien des Klimatechnikers Zehnder (+1,1 Prozent) legten trotz Gewinnrückgang 2023 zu.
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(AWP)