Die Indizes lösten sich im späten Handel immerhin von ihren tiefsten Notierungen und der Leitindex SMI holte sich die Marke von 12'000 Punkten wieder zurück. Geholfen habe eine gewisse Stabilisierung der Aktienkurse an der Wall Street, nach den Abgaben am Vortag. Nun aber steuerten die Börsen auf zwei heisse Wahlwochen zu, mahnten Marktbeobachter. Allen voran die beiden Wahlgänge in Frankreich trieben die Finanzmärkte seit einigen Tagen um.

Der Swiss Market Index (SMI) schloss am Ende 0,95 Prozent tiefer bei 12'012,87 Punkten. Damit ist er im Wochenvergleich um 0,3 Prozent gesunken. Der SLI, der die 30 wichtigsten Titel umfasst, büsste 1,01 Prozent auf 1943,24 und der breit gefasste SPI 0,92 Prozent auf 15'969,72 Zähler ein. Im SLI verloren 28 Titel an Wert und nur deren zwei legten zu.

Allen voran Roche stemmten sich dank einer Zulassungserweiterung für die Gen-Therapie Elevidys durch die FDA gegen den schwachen Börsentrend. Während die Genussscheine um 1,1 Prozent zulegen, wurden die Inhaberpapiere am Ende 0,2 Prozent tiefer bezahlt. Damit entwickelten sich Roche wiederum besser als die anderen Schwergewichte Novartis (-0,4 Prozent) und Nestlé (-1,3 Prozent). Mithalten konnten im SLI einzig Lindt&Sprüngli (+1,3 Prozent).

An der Spitze der Verlierer standen zyklische Werte mit einem stattlichen Kursgewinn im laufenden Jahr. Dazu zählten Holcim (-3,5 Prozent) und ABB (-2,8 Prozent). Die Titel des Industriekonzerns hatte die Deutsche Bank auf «Sell» abgestuft und dies mit der hohen Bewertung begründet.

Auch bei VAT (-1,9 Prozent) und Logitech (-0,9 Prozent) standen im bisherigen Jahresverlauf zum Teil deutliche Gewinne zu Buche, die nun mitgenommen wurden. Gleiches galt für die Papiere von Lonza (-0,7 Prozent) und SGS (-2,4 Prozent) sowie die Medtechtitel Straumann (-1,1 Prozent) und Sonova (-1,1 Prozent).

Ebenfalls verkauft wurden die Aktien von Richemont (-0,5 Prozent) und Swatch (-0,3 Prozent). Im Gegensatz zu Swatch haben die Titel des Genfer Konkurrenten 2024 bisher rund einen Fünftel an Wert hinzugewonnen. Da Richemont anders als die Zeitmesser in allen Preisklassen herstellende Swatch Group auf das oberste Preissegment fokussiert ist, gilt die Firma auch als weniger konjunktursensitiv.

Schwach entwickelte sich auch der Bankensektor, wo etwa UBS 3,2 Prozent und Julius Bär 1,7 Prozent einbüssten. Auch die Versicherungen Swiss Re, Swiss Life und Zurich stimmten in den Abwärtstrend ein, wie Einbussen zwischen 0,1 und 0,7 Prozent zeigen.

Im breiteren Markt waren Baloise (+0,3 Prozent) gefragt, nachdem Cevian die Beteiligung an dem Versicherer auf über 5 Prozent erhöht hat. Dies weckte laut Händlern Spekulationen auf weitere Zukäufe durch den aktivistischen Investor.

Gekauft wurden zudem Dottikon ES (+2,6 Prozent auf 258,50 Fr.). Mehrheitsaktionär Markus Blocher hat 75'000 Aktien zu 260 Franken je Aktie bei einem bestehenden, langfristig orientierten Investor platziert und so den Free Float um 0,54 Prozentpunkte erhöht. «Ein höherer Free Float bedeutet mehr Liquidität und das ist auch positiv für die Aktien», sagte ein Händler.

Dagegen kam es bei Molecular Partners (-3,2 Prozent) nach dem Höhenflug zu Gewinnmitnahmen.

ra/tp

(AWP)