Insgesamt gab es aber nur wenige Impulse im Markt. Auch die jüngsten BIP-Zahlen der USA vermochten die Märkte nur wenig zu bewegen. Das US-Wachstum zeigte sich robust und kam genau auf der Prognose zu liegen. Weiter eingetrübt wurde die Stimmung von Seiten der US-Notenbank Fed. Hier hatten Notenbanker sogar wieder Leitzinserhöhungen ins Gespräch gebracht. Dies trübte die Hoffnungen auf die schon sehnlichst erwartet Zinswende weiter ein. Folglich gaben die US-Märkte im frühen Handel auch klar nach, wovon sich die grossen europäischen Handelsplätze jedoch absetzen konnten.

Der Leitindex SMI schloss 0,65 Prozent höher bei 11'869,90 Punkten. Der 30 Titel umfassende SLI, in dem die Gewichtung der einzelnen Aktien gekappt ist, legte 0,44 Prozent zu auf 1939,08 Punkte und der breit gefasste SPI gewann 0,62 Prozent auf 15'839,44 Zähler. Im SLI standen sich zum Handelsschluss 20 Gewinner und zehn Verlierer gegenüber.

Am Nachmittag sorgten insbesondere die Papiere von Nestlé (+3,3 Prozent auf 94,14 Franken) für Bewegung und Gesprächsstoff an den Märkten. Kurz nach Beginn eines «Fireside Chats» von Firmenchef Mark Schneider bei JP Morgan schossen die Papiere in die Höhe. Sie stiegen zeitweise um fast 4 Prozent. Schneider äusserte sich laut Händlern optimistisch mit Blick auf das zweite Quartal und die Entwicklung bei der Bruttomarge. Am Markt wurde auch «institutionelles Bottom Fishing» aufgrund des aktuell tiefen Kurses angeführt. Mit dem Kursplus konnten Nestlé auf einen Schlag rund die Hälfte des bisherigen Jahresverlusts aufholen. Anfang Jahr hatten die Titel allerdings noch bei etwas über 100 Franken notiert.

Die anderen beiden Schwergewichte neutralisierten sich dagegen. Während Roche GS (-0,6 Prozent) mit zu den grössten Verlierern zählten, legten Novartis (+0,8 Prozent) zu. Händler berichteten hier von Umschichtungen zwischen den beiden Pharmariesen zu Gunsten von Novartis.

UBS (+0,7 Prozent) zogen nach der Bekanntgabe einer Reihe von Veränderungen in der Konzernleitung an. Anleger deuteten darin auch Vorbereitungen auf die anstehende Stabübergabe von UBS-Chef Sergio Ermotti an einen Nachfolger oder eine Nachfolgerin. Dabei wurde insbesondere die Versetzung von Iqbal Khan nach Asien als eine Herabstufung interpretiert.

Gesucht waren auch Technologiewerte wie Logitech, Straumann und VAT, die zwischen 0,9 und 2,2 Prozent zulegten. Von einer kleinen Schwächephase der zurückliegenden beiden Handelstage erholten sich SIG (+2,2 Prozent) wieder klar.

Die jüngsten Zahlen zu den Schweizer Uhrenexporten stützten derweil Swatch (+0,7 Prozent) und Richemont (+0,4 Prozent). Im April stiegen die Ausfuhren an Zeitmessern um 4,5 Prozent auf 2,15 Milliarden Franken unerwartet deutlich an.

Auf dem Verkaufszettel standen die Versicherer, allen voran Swiss Re (-1,1 Prozent). Auch Zurich (-0,4 Prozent) und Swiss Life (-0,3 Prozent) fanden sich am unteren Ende der Tabelle wieder.

Im breiten Markt fielen Clariant mit Abgaben von 3,3 Prozent respektive 48 Rappen auf. Die Titel wurden jedoch Ex-Dividende (42 Rappen) gehandelt, das Minus war daher grösstenteils nur optischer Natur.

Ein deutliches Kursplus verbuchten dagegen die Titel von Idorsia (+7,6 Prozent) und DocMorris (+2,0 Prozent). Händler machten hier vor allem Deckungskäufe in einem dünnen Handel verantwortlich. Auch die Titel des Biotechunternehmens Kuros (+7,1 Prozent) zogen klar an und markierte gar ein neues Allzeithoch bei 8,92 Franken.

APG (+4,5 Prozent) stiegen nach der Beteiligungsreduktion der Grossaktionäre JCDecaux und Pargesa. Diese verkauften ihre Anteile an die NZZ Gruppe, die mit einem Anteil von rund 25 Prozent zur neuen Hauptaktionärin wird.

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(AWP)