Der Leitindex SMI kletterte nach einem zunächst verhaltenen Handelsbeginn rasch ins Plus und rückte gar über die Marke von 11'800 Punkten vor. Da hatte er zuletzt Mitte November notiert. Die Hoffnung auf ein Jahresendrally gaben den Aktien in einem ansonsten eher langweiligen Geschäft Auftrieb. Noch fehlten impulsgebende Nachrichten, sagten Händler. Die werden dann spätestens am Ende der Woche mit dem jüngsten Bericht zum US-Arbeitsmarkt erwartet.

In der US-Wirtschaft läuft es gut, davon zeugten auch am Montag einige Daten. Kreditkartenfirmen etwa berichteten von Rekordausgaben am diesjährigen «Black Friday»-Wochenende. Zudem hat sich die Stimmung in der US-Industrie unerwartet stark aufgehellt. Der Einkaufsmanagerindex ISM erreichte den höchsten Stand seit Juni, wobei er mit einem Wert von unter 50 Punkten aber weiterhin eine Abschwächung signalisiert. Das war bei den Einkaufsmanagerindizes mehrerer europäischen Ländern noch deutlicher der Fall. Darüber hinaus wird in Frankreich über den Staatshaushalt gestritten, was den Sturz der Regierung zur Folge haben könnte.

Bis Börsenschluss gewann der SMI 0,55 Prozent auf 11'829,24 Punkte und ging nur leicht unterhalb des Tageshöchststandes aus dem Handel. Der SLI, in dem die 30 wichtigsten Aktien enthalten sind, stieg um 0,47 Prozent auf 1949,76 und der breit gefasste SPI um 0,38 Prozent auf 15'731,58 Zähler. Im SLI lagen am Ende 20 Titel im Plus und 9 im Minus. Sonova schlossen unverändert.

Besonderen Anklang unter Anlegerinnen und Anlegern fanden am Berichtstag die Aktien des Uhren- und Schmuckkonzerns Richemont (+2,6 Prozent). Die Analysten von JPMorgan hatten den Titeln in einer Branchenstudie gemeinsam mit Pandora und Prada den Status «Positive Catalyst Watch» verliehen. Dagegen wurden Swatch (I: -0,5 Prozent) nur noch mit «Underweight» und dem Status «Negative Catalyst Watch» bewertet, was den Aktien zusetzte.

Auf der Siegesstrasse waren zu Wochenauftakt nebst Richemont auch noch Titel wie jene der Baustoffkonzerne Holcim (+1,2 Prozent) und Sika (+1,8 Prozent) oder der Technologiefirmen ABB und Logitech (je +1,5 Prozent). Demgegenüber konnte der Halbleiterzulieferer VAT (-1,5 Prozent) nicht vom zuletzt positiven Börsentrend unter US-Techwerten profitieren.

Mit einem Prozent und mehr im Plus schlossen im SLI auch noch die Papiere des Logistikers Kühne+Nagel (+1,3 Prozent) den Handel ab, während Swiss Life 0,4 Prozent zulegten. Der Lebensversicherer wird am morgigen Dienstag einen Investorentag abhalten und da neue Ziele für die kommenden drei Jahre kommunizieren. Analysten rechnen mit ähnlichen Zielen wie bis anhin, wohl aber eine Spur ambitiöser.

Die Schwergewichte Roche (GS: +0,3 Prozent), Novartis (-0,1 Prozent) und Nestlé (+0,2 Prozent) tendierten am Montag unauffällig, während auf der Verliererseite Sandoz (-3,1 Prozent) zuhinterst anzutreffen waren. Exane BNP Paribas hatte das Rating für den Generikahersteller aus Bewertungsgründen auf «Neutral» von «Outperform» gesenkt. Abgaben verbuchten etwa auch noch der Vermögensverwalter Julius Bär (-1,3 Prozent), der Augenheilkonzern Alcon (-0,4 Prozent) oder die Swisscom (-0,3 Prozent) und SIG (-0,8 Prozent).

Am breiten Markt fielen die zuletzt arg gebeutelten Titel des angeschlagenen Zweiradherstellers Pierer Mobility (+21 Prozent) mit einem Kurssprung auf. Mit einem Kurs von 10,90 Franken liegen die Papiere aber nach wie vor deutlich hinter der Notierung zum Jahresstart (46,50 Fr.) zurück. Letzte Woche wurde für die Motorradtochter KTM in Österreich der Antrag auf ein Insolvenzverfahren eingereicht.

(AWP/cash)