Der Rückzug von US-Präsident Joe Biden aus dem Rennen um die Führung der weltgrössten Volkswirtschaft war das andere grosse Thema im Handel. Davor hatten die Märkte zunehmend einen Sieg von Donald Trump eingepreist. Bis feststehe, wer an Bidens Stelle kandidiere, dürfte nun allerdings eine gewisse Verunsicherung an den Märkten zu spüren sein, sagten Börsianer. Bidens Rückzug so kurz vor der Wahl könnte durchaus noch zu höherer Volatilität führen.

Der Leitindex SMI schloss am Montag 1,01 Prozent höher auf 12'296,74 Punkten, blieb allerdings deutlich hinter seinem Tageshoch zurück. Der SLI, in dem die 30 wichtigsten Aktien enthalten sind, gewann 1,02 Prozent auf 1980,57 und der breite SPI 1,06 Prozent auf 16'325,74 Zähler. 29 Gewinnern stand im SLI nur ein Verlierer gegenüber.

Die Aufwärtsbewegung war breit abgestützt, vor allem auch die Schwergewichte zogen nach oben. So verteuerten sich Novartis etwa um 2,3 Prozent auf 96,33 Franken. Die Papiere waren vergangene Woche trotz erhöhter Prognose unter die Räder geraten und erholten sich nun. Zudem hat Bernstein das Kursziel auf 115 von 108 Franken erhöht und das Rating «Outperfom» bestätigt.

Ebenfalls Unterstützung gab es von Nestlé (+0,8 Prozent). Der Nahrungsmittelriese wird wie der Novartis-Konkurrent Roche GS: (+0,7 Prozent) am Donnerstag über das erste Halbjahr berichten.

Mit Sandoz (+2,0 Prozent), Sonova (+1,3 Prozent), Alcon (+0,5 Prozent) und Lonza (+1,1 Prozent) standen weitere Gesundheitswerte in der Gunst der Anleger. Vor den Zahlen gekauft wurden ausserdem Givaudan (+1,5 Prozent) und SGS (+2,7 Prozent).

Die Swatch-Aktien (+0,7 Prozent) waren ebenfalls gesucht. Händler verwiesen auf die enttäuschende Kursperformance im laufenden Jahr und sprachen von Meinungskäufen in dieser als unterbewertet eingestuften Aktie. Auch die Zinssenkung im wichtigen Markt China helfe. Die Papiere des Rivalen Richemont legten um 0,9 Prozent zu.

Die Aktien von Geberit gewannen deutliche 1,2 Prozent. In einem Interview mit der «NZZ» äusserte sich CEO Christian Buhl positiv über die langfristigen Aussichten der Sanitärtechnikfirma. Ebenfalls im Bausektor legten Holcim um 1,1, Sika um 0,8 und Schindler gar um 2,4 Prozent zu.

Zurich (+0,3 Prozent) legten etwas weniger zu. Laut italienischen Medienberichten soll der Versicherer an der Übernahme der FinecoBank interessiert sein. Übernahmen kosteten und sorgten für Verunsicherung, hiess es am Markt. Gar tiefer schlossen Swiss Re (-0,4 Prozent). Bei diesen Aktien habe es gewisse Nachwehen wegen der weltweiten IT-Panne vom vergangenen Freitag gegeben, sagte ein Händler.

Auf den hinteren Rängen fielen Belimo nach Zahlen mit einem Kursplus von fast 18 Prozent auf. Das Unternehmen habe die Markterwartungen klar übertroffen, hiess es im Handel.

Kudelski schossen um 10 Prozent nach oben. Die Technologiefirma hat für ihren Geschäftsbereich Skidata mit dem schwedischen Hersteller für Schliess- und Sicherheitssysteme Assa Abloy einen Käufer gefunden. Damit schaffe Kudelski den finanizellen Befreiungsschlag: mit dem Erlös soll eine Anleihe im September zurückbezahlt werden.

Bei Barry Callebaut (+1,9 Prozent) sorgte eine Ratingerhöhung auf «Buy» von «Neutral» durch die Citigroup für Aufwind.

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(AWP)