Vielmehr lag der Fokus der Investoren wie erwähnt bereits auf «Jackson Hole». Dort werde sich zeigen, wie es um die US-Wirtschaft wirklich stehe, hiess es in einem Kommentar des Vermögensverwalters Carmignac. Denn es sei noch nicht klar, ob sich der amerikanische Arbeitsmarkt lediglich etwas abkühle, oder ob es um eine bedeutendere Entwicklung gehe. Carmignac geht eher von einer Zinssenkung um 25 Basispunkte im September und dann auf jeder folgenden Sitzung bis Ende Jahr im gleichen Umfang aus, als dass die Zinsen im September bereits um 50 Basispunkte gesenkt werden.

Der Leitindex SMI schloss 0,13 Prozent tiefer bei 12'250,11 Punkten. Der SLI, der die 30 wichtigsten Titel umfasst, fiel um 0,13 Prozent auf 1987,96 Punkte zurück und der breiter gefasste SPI um 0,09 Prozent auf 16'274,12 Punkte. Innerhalb des SLI zeigten 16 Titel Verluste, 13 legten zu und Lindt&Sprüngli blieben unverändert.

Schlusslicht bei den Blue Chips waren Alcon (-2,3 Prozent). Zwar ist der Augenheilkonzern im zweiten Quartal weiter gewachsen, erzielte mehr Gewinn und bestätigte den Ausblick. Analysten hatten sich aber teils noch mehr erhofft. Im Handel war vor allem von Gewinnmitnahmen nach der starken Performance der letzten Monate die Rede und weniger von den leicht unter den Erwartungen ausgefallenen Umsätzen, zumal der Gewinn im Rahmen der Schätzungen ausfiel.

Dahinter vervollständigten Swiss Life (-0,8 Prozent) und Sonova (-0,9 Prozent auf 288,90 Fr) das Schlusstrio. Für die Aktien des Hörgeräteherstellers Sonova hatte Morgan Stanley das Rating auf «Underweight» von «Equal Weight» zurückgestuft und das Kursziel auf 270 von 310 Franken deutlich gekappt. Die Titel seien im Konkurrenzvergleich hoch bewertet, hiess es dazu. Ausserdem sieht die Bank einigen Gegenwind auf Sonova zukommen.

Einen Teil zum knapp negativen Stand des Gesamtmarktes trugen auch die GS von Roche (-0,3 Prozent) sowie Novartis (-0,1 Prozent) bei, wogegen Nestlé (+0,2 Prozent) knapp im Plus schlossen.

An der Tabellenspitze landeten Holcim (+0,8 Prozent) als Tagessieger, Sandoz (+0,5 Prozent) sowie die am Vortag im Anschluss an die Uhrenexportdaten noch gemiedenen Richemont (+0,7 Prozent) und Swatch (+0,4 Prozent).

Im breiten Markt gaben jeweils nach Zahlen SoftwareOne (-4,0 Prozent) und Feintool (-3,0 Prozent) klarer nach oder auch Orior (-1,4 Prozent). Der Lebensmittelkonzern ist im ersten Halbjahr hinter den Erwartungen zurückgeblieben und hat die Zielsetzung gesenkt. Analysten zeigten sich entsprechend negativ überrascht.

Auf der Gewinnerseite waren nach den Semesterergebnissen Implenia (+2,8 Prozent), Aluflexpack (+1,3 Prozent) und BKW (+0,6 Prozent) zu finden.

Meier Tobler (Aktie +2,4 Prozent auf 26,10 Fr.) hat ein neues Rückkaufangebot zum Festpreis von 27 Franken je Namenaktie lanciert, was den Kurs in Richtung dieses Angebots steigen liess.

Und auch die Aktien des Bauzulieferers Arbonia (+4,0 Prozent) landeten deutlich im Plus, gestützt von einer Kaufempfehlung von Kepler Cheuvreux.

R&S (+9,4 Prozent) haben die starken Vortagesgewinne im Anschluss an die Halbjahreszahlen und die Ankündigung einer grossen Akquisition gar noch übertroffen.

cf/rw

(AWP)