Vielmehr gab der Leitindex nach einer starken Eröffnung vorübergehend seine Gewinne wieder ab, als Anschlusskäufe abebbten. Dann aber setzte sich im späten Geschäft wieder ein festerer Trend durch. Allerdings schloss der Markt leicht unter dem am Morgen erreichten Tageshoch.

Händler vermissten kursbewegende Impulse. Einerseits war der Nachrichtenfluss im Inland sehr dünn und anderseits fehlten Nachrichten auch aus den USA. Dort waren die Börsen wegen des Feiertags «Thanksgiving» geschlossen. Und am Tag danach, am «Black Friday», wird nur halbtags gehandelt. An diesem langen Wochenende beginnt in den USA das Weihnachtsgeschäft. Zudem fragten sich viele Anleger, ob es heuer ein Jahresendrally geben werde oder ob das Börsenjahr 2024 bereits gelaufen sei. Den Investoren fehle es an Zuversicht, hiess es. Zwar dürften nach den jüngsten Konjunkturdaten, obwohl diese unter anderem eine Beschleunigung der Preisentwicklung zeigten, die Zinsen beidseits des Atlantiks weiter gesenkt werden. «Aber eventuell weniger als erwartet», meinte ein Händler.

Der Leitindex SMI schloss nach einem Tageshoch bei 11'724 Punkten um 0,57 Prozent höher bei 11'709,80 Punkten. Der SLI, in dem die 30 wichtigsten Aktien enthalten sind, legte um 0,57 Prozent zu auf 1930,79 und der breit gefasste SPI um 0,51 Prozent auf 15'601,84 Zähler. Im SLI schlossen 24 Werte höher und sechs tiefer.

Den stärksten Anstieg gab es bei Julius Bär (+2,1 Prozent auf 58,58 Fr.). Sie setzten den Höhenflug fort und notierten erstmals seit dem vierten Quartal 2023 wieder über 58 Franken.

Mit UBS (+1,5 Prozent) und Partners Group (+1,0 Prozent) folgten weitere Vermögensverwalter. Gefragt waren zudem Swiss Re (+1,1 Prozent auf 130,05 Franken). Die Aktie befindet sich damit beinahe auf dem höchsten Stand seit über 20 Jahren. Ihnen habe zudem die Entspannung bei den US-Zinsen geholfen, hiess es am Markt.

Zu den grössten Gewinnern zählten Technologiewerte wie Logitech (+1,5 Prozent) und VAT (+1,1 Prozent). Die Aktien waren laut Händlern wie andere Chip-Titel in Europa oder zuvor auch in Asien gesucht. Unterstützung liefert dabei Medienberichte über mögliche zusätzliche Beschränkungen durch die USA für den Verkauf von Halbleiterausrüstung und KI-Speicherchips nach China. Diese seien milder ausgefallen als ursprünglich befürchtet, so der Tenor. Bei Logitech könnte auch die Hoffnung auf ein gutes Weihnachtsquartal geholfen haben, meinte ein Händler.

Zu den gesuchten Werten zählten auch Zykliker wie ABB, Holcim und Sika mit einem Kursplus von bis zu 0,9 Prozent. Bei Straumann (+0,4 Prozent) sorgte eine Kaufempfehlung von Berenberg für Auftrieb.

Bei den Schwergewichten gewannen die Pharmawerte Novartis (+0,7 Prozent) und Roche (+0,6 Prozent) etwas stärker an Wert als Nestlé mit +0,4 Prozent auf 76,64 Franken. Der Nahrungsmittelkonzern sei dabei, Boden zu bilden, hiess es. Der Tanker müsse erst wieder in Fahrt kommen, bevor neues Geld in den Titel fliesse, meinte ein Händler. Die Aktie befindet sich seit langem in einem Abwärtstrend. Am Dienstag hatte der Kurs bei 75,16 Franken ein neues Mehrjahrestief markiert.

Mit negativem Vorzeichen beendeten die Aktien von Swatch (-1,0 Prozent) den Handel. Auch Rivale Richemont (-0,6 Prozent) gab nach. Auch Sonova (-1,0 Prozent), Sandoz (-0,8 Prozent), Givaudan (-0,3 Prozent) und Adecco (-0,1 Prozent) schlossen schwäche.

Im breiten Markt stiegen Sunrise um 6,6 Prozent auf 42,865 Franken. Hier stützte Exane BNP den Kurs. Die Bank hat das Rating mit «Outperform» und Kursziel 55 Franken gestartet.

Dagegen büssten Carlo Gavazzi (-6,7 Prozent) an Wert ein. Die Elektrotechnik-Gruppe hat in der ersten Hälfte des Geschäftsjahres 2024/25 wie angekündigt einen Umsatz- und Gewinneinbruch erlitten und nun weitere Kostensenkungsmassnahmen angekündigt.

Bei Pierer Mobility (-5,6 Prozent) hielt die Talfahrt nach der jüngsten Verlustwarnung an.

(AWP)