Aber auch die zum Wochenschluss anstehenden US-Arbeitslosenzahlen für den Mai warfen bereits ihre Schatten voraus. Sollten die Daten am Freitag eine Abkühlung des Arbeitsmarkts signalisieren, wäre laut Beobachtern der Weg für eine «doch etwas frühere» Zinssenkung durch die US-Notenbank Fed frei. US-Konjunkturdaten zeigten am Mittwoch allerdings kein einheitliches Bild. So deuteten die Zahlen des US-Arbeitsmarktdienstleister ADP auf eine Abschwächung hin. Gleichzeitig hellte sich aber auch die Stimmung im US-Dienstleistungssektor unerwartet deutlich auf, was gegen eine rasche Zinssenkung sprechen würde.
Der Leitindex SMI schloss um 1,17 Prozent im Plus bei 12'150,02 Punkten, nachdem er zuvor ein neues Jahreshoch bei 12'155 Zählern markiert hatte. Der SLI, der die 30 wichtigsten Titel umfasst, stieg um 1,25 Prozent auf 1973,22 Zähler und der breit gefasste SPI gewann 1,02 Prozent auf 16'141,32 Punkte. Von den SLI-Titeln schlossen 28 im Plus und nur zwei im Minus.
Unterstützung erhielten die hiesigen Indizes von kräftigen Gewinnen der Pharma-Schwergewichte Novartis (+1,9 Prozent) und Roche GS (+1,2 Prozent). Am Wochenende hatte der Onkologie-Kongress in Chicago mit zahlreichen dort vorgelegten Studienergebnissen den Blick der Anleger auf die Pharmabranche gelenkt. Nur knapp im Plus schlossen die Titel des dritten SMI-Schwergewichts Nestlé (+0,1 Prozent) , die in den vergangenen Tagen nach ermutigenden Aussagen des Konzernchefs noch kräftig Boden gut gemacht haben.
Noch klarere Kursgewinne gab es für einige Zykliker wie die Titel des Chipindustrie-Zulieferers VAT und des Logistikers Kühne+Nagel (beide +3,4 Prozent). Deutlich im Plus gingen auch die Richemont-Aktien (+2,1 Prozent) aus dem Handel. Die Analysten von RBC billigten dem für Richemont bedeutenden Schmuckbereich gute Aussichten zu und hoben ihr Kursziel für die Aktien des Konzerns kräftig an.
Der Industriekonzern ABB (+2,2 Prozent) konnte vier Aufträge des spanischen Übertragungsnetzbetreibers Red Eléctrica bekanntgeben. Verbucht wurde der Auftrag bereits im ersten Quartal, finanzielle Details wurden nicht genannt. Weitere Avancen verzeichneten auch die seit längerem auf Jahreshöchstwerten notierenden Titel des Aromen- und Riechstoffherstellers Givaudan (+1,5 Prozent).
Die Swisscom-Aktien (+0,9 Prozent) profitierten vom Verkauf einer Beteiligung an der italienischen Glasfasernetzfirma Fibercop für knapp 440 Millionen Euro. Der Schweizer Telekomkonzern kann daraus einen Buchgewinn von fast 200 Millionen Euro erzielen, die Gewinn-Prognose für das laufende Geschäftsjahr 2024 änderte der Konzern allerdings nicht.
Bei den Finanzwerten zeigten sich vor allem die Versicherungstitel Swiss Life (+1,3 Prozent) und Swiss Re (+1,1 Prozent) fester. Die Bankenwerte Julius Bär (+0,8 Prozent) sowie UBS (+0,5 Prozent) gingen mit etwas unterdurchschnittlichen Kursgewinnen aus dem Handel.
Zu den wenigen Tagesverlieren gehören die Titel des Verpackungsherstellers SIG (-0,9 Prozent), die nach einer Erholung im Frühling nun wieder in Richtung ihres Jahrestief abrutschten. Auslöser der jüngsten Talfahrt war eine kritische Studie der UBS von Anfang Woche, in welcher die Erreichung der Jahresziele Zweifel gezogen wurden. Am Ende der SLI-Tabelle standen die Swatch-Titel (-2,2 Prozent), die laut einem Zeitungsbericht von Leerverkäufern unter Druck gesetzt wurden.
Am breiten Markt konnten sich DocMorris (+1,2 Prozent) nur leicht von ihren herben Vortagesverlusten in Reaktion auf einen vorsichtigen UBS-Kommentar erholen. Die Experten der US-Investmentbank Jefferies äusserten sich am Mittwoch zuversichtlich zum Titel. Die Aktien des Reisedetailhändlers Avolta (-1,7 Prozent) profitierten nicht von der Ankündigung einer Fintech-Zusammenarbeit am Mailänder Flughafen.
tp/cg
(AWP)