Der Index befeuere gleichzeitig Rezessionssorgen und damit zugleich Spekulationen auf eine grosse Zinssenkung durch die US-Notenbank um 50 Basispunkte, sagten Börsianer. Zudem haben die Anleger bereits den US-Arbeitsmarktbericht vom Freitag im Blick. Er habe noch mehr das Potenzial, die Markterwartungen zu bewegen, hiess es im Handel. Kaum Einfluss hatte die Schweizer Jahresteuerung, die im Juli im Rahmen der Erwartungen auf 1,1 Prozent zurückgegangen ist.

Der Schweizer Leitindex SMI büsste bis zum Handelende 0,83 Prozent auf 12'348,19 Punkte ein. Der SLI, der die 30 wichtigsten Titel umfasst, verlor 0,90 Prozent auf 1997,80 und der breit gefasste SPI 0,82 Prozent auf 16'378,80 Zähler. Im SLI kamen auf 20 Verlierer nur zehn Gewinner.

Partners Group wurden für enttäuschende Halbjahreszahlen mit einem Kursrückgang um 9,2 Prozent abgestraft. Der Vermögensverwalter hat wegen der geringen Veräusserung von Beteiligungen weniger Gewinn geschrieben und damit die Markterwartungen klar verfehlt.

Anders Swiss Life (+1,1 Prozent auf 695,40 Fr.). Der Lebensversicherer hat im ersten Halbjahr die Erwartungen übertroffen. Die Aktie stieg darauf erstmals seit über 20 Jahren kurzzeitig wieder über 700 Franken, konnte sich aber nicht dort halten. Der Lebensversicherer äusserte sich zudem optimistisch über die weiteren Aussichten. Swiss Re verteuerten sich in diesem Sog ebenfalls um 1,1 Prozent.

Gefragt waren auch defensive Werte wie Nestlé (+0,9 Prozent), Lindt&Sprüngli (+0,5 Prozent) oder Givaudan (+1,5 Prozent). Und für den PS von Schindler (+0,8 Prozent) hatte Bernstein das Rating auf «Outperform» von «Market Perform» erhöht.

Auf keinen grünen Zweig kamen dafür die Pharmaschwergewichte Roche (GS -2,1 Prozent) und Novartis (-1,3 Prozent). Grund für die Schwäche letzterer war Jefferies, sagte ein Händler. Der Broker hat die Empfehlung für den Pharmatitel aus Bewertungsgründen auf «Hold» von «Buy» und das Kursziel gesenkt. Im Zuge dessen trennten sich die Anleger laut Händlern auch von Roche-Titeln.

Sandoz gaben um 2,4 Prozent nach. Die Generikaspezialistin hatte anlässlich eines Investorentags zwar die Prognosen bestätigt, die Anleger aber offensichtlich nicht durchwegs mit ihrer «Wachstumsstory» überzeugt. Die Basler erwarten für 2024 unverändert ein Umsatzwachstum im mittleren bis hohen einstelligen Bereich und eine Kern-EBITDA-Marge von etwa 20 Prozent.

Technologiewerte wie VAT (-3,6 Prozent) litten unter einer schwachen Nasdaq. Auch Comet (-3,5 Prozent), Inficon (-1,3 Prozent) und U-Blox (-2,8 Prozent) gerieten in den hinteren Reihen unter Druck.

Ebenfalls in der zweiten Reihe gewannen Dormakaba nach Zahlen 6,9 Prozent. Der Schliesstechnik-Spezialist hatte die Erwartungen der Analysten durchwegs übertroffen.

Idorsia (-8,4 Prozent) standen hingegen nach einem Analystenkommentar zum Schlafmittel Quviviq unter Druck. Der Verkauf des Hoffnungsträgers bei Idorsia hat sich zuletzt nur schleppend entwickelt. Xlife Science gewannen 16,5 Prozent, nachdem das Unternehmen angekündigt hat, den strategischen Review abgeschlossen zu haben und bis Ende des laufenden Monats über die Schlüsse daraus informieren zu wollen.

Keinen Einfluss auf den Aktienkurs hatte derweil der nächste «Vertrauensbeweis» des Firmenchefs Peter Spuhler in seine Stadler Rails (Aktie: -0,4 Prozent). Wie am Dienstag bekannt wurde, hat Spuhler vergangenen Donnerstag weitere Titel im Wert von 7,2 Millionen Franken gekauft. Bereits am vergangenen Mittwoch hatte er zugelangt und 4,7 Millionen Franken für den Kauf von Stadler-Aktien aufgeworfen.

ra/tv

(AWP)