In der vergangenen Woche war die Sorge vor weiter steigenden Zinsen in den USA und in Europa das marktbeherrschende Thema. Und sie bleibt es auch in dieser Woche. Die zuletzt veröffentlichten Daten zum US-Arbeitsmarkt waren zwar etwas schwächer und auch aus China und der Eurozone kamen wenig ermutigende Zahlen. Trotzdem dürften die Zentralbanken die Zinsschraube weiter anziehen, wird am Markt befürchtet. Dabei könnte es auch mehr werden als gehofft. Hinweise darauf erwarten die Marktteilnehmer von den US-Konsumenten- und Produzentenpreisen am Mittwoch und Donnerstag.

Der SMI schloss nach einem Tageshoch auf 10'952 Punkten noch um 0,43 Prozent höher bei 10'922,01 Punkten. Der SLI, in dem die 30 wichtigsten Aktien enthalten sind, gewann 0,30 Prozent auf 1713,27 und der breite SPI 0,38 Prozent auf 14'432,77 Zähler. Von den 30 SLI-Werten schlossen 16 höher und 13 tiefer. ABB waren unverändert.

Getragen wurde der Markt von den Schwergewichten Nestlé (+0,9%) und Novartis (+1,0%). Dabei erholten sich Novartis von einem Kursrutsch am vergangenen Freitag, nachdem ein US-Bezirksgericht das Kombinationspatent für das Herzmittel Entresto für ungültig erklärt hatte. Der Konzern will nun in die Berufung gehen. Analysten reagierten unter dem Strich recht gelassen auf die Nachrichten. Für das laufende und kommende Jahr sehen sie keine Belastungen und rechnen auch nicht mit Nachahmerprodukten. Ab Mitte 2025 könnte es aber zu einem Umsatzrückgang für den Blockbuster kommen. Die Roche-Bons (+0,02%) hinkten dem Rivalen weiterhin hinterher.

Das grösste Kursplus verbuchte der Baustoffhersteller Holcim (+1,4%). Die Aktien machten damit einen Teil der Vorwochenverluste von mehr als 6 Prozent wieder wett. Von den Branchennachbarn erholten sich Sika (+0,5%) und Geberit (+0,3%) moderater.

Zu den Gewinnern zählten auch andere zyklische Werte wie Adecco (+1,0%), aber auch Technologie- und Wachstumsaktien wie AMS Osram (+1,2%), Temenos (+0,6%) und VAT (+0,8%) sowie Straumann (+1,3%), Alcon (+1,3%) und Lonza (+0,7%).

Die Aktien der Banken UBS (+0,3%) und Julius Bär (+0,9%) gewannen ebenfalls an Wert. Schwächer waren dagegen die Versicherer Zurich (-0,1%), Swiss Life (-0,4%) und Swiss Re (-0,3%). Partners Group (-0,3%) setzten den Abwärtstrend der Vorwoche fort.

Am meisten Terrain büssten Schindler (-2,3%) ein. Grund dafür dürfte vor allem eine Ratingsenkung auf "Neutral" von Goldman Sachs sein. Zudem erwähnten Händler die chinesischen Konjunkturzahlen als Belastungsfaktor.

Die China-Daten hätten auch die Uhrenhersteller Swatch (-1,0%) belastet, hiess es am Markt. Die Swatch-Halbjahreszahlen werden in diesen Tagen erwartet. Ein genaues Datum nennt der Bieler Konzern jeweils nicht.

Zu den Verlierern zählten zudem Swisscom (-1,1%) und Lindt&Sprüngli PS (-0,2%), aber auch die zyklischen SGS (-0,8%) und Kühne + Nagel (-0,3%) oder Logitech (-0,4%).

Am breiten Markt gaben Idorsia (+0,6%) den grössten Teil ihrer Anfangsgewinne nach dem Update zum US-Geschäft wieder ab. Rieter (+2,1%) legten nach dem Verkauf eines Grundstücks an den Immobilienkonzern Allreal (-0,3%) zu.

Unter grösseren Abgaben litten die Autozulieferer LEM (-2,5%), Advaltech (-4,7%) oder Autoneum (-1,5%).

pre/cf