Ansonsten seien Impulse für den Gesamtmarkt eher dünn gesät, vor allem weil in den USA am Vortag wegen eines Feiertags die Märkte geschlossen waren. Zudem dämpfe der am Freitag erwartete US-Arbeitsmarktbericht die Aktivitäten noch zusätzlich, heisst es am Markt. Es stehe den Märkten möglicherweise der «wichtigste Arbeitsmarktbericht des Jahres» bevor, meinte ein Analyst. Die Marktteilnehmer hofften auf eine Bestätigung ihrer enormen Zinssenkungserwartungen durch die US-Notenbank noch bis Jahresende. Keine stärkere Beachtung finden dagegen die Schweizer Jahresteuerung, die im Juli im Rahmen um 1,1 Prozent gestiegen ist. Auch dass die Schweizer Wirtschaft im zweiten Quartal 2024 stärker gewachsen als in den Vorquartalen, werde «nur» zur Kenntnis genommen.

Der Schweizer Leitindex SMI notiert um 11.00 Uhr um 0,43 Prozent tiefer bei 12'398,28 Punkten. Der SLI, der die 30 wichtigsten Titel umfasst, ermässigt sich um 0,35 Prozent auf 2008,92 und der breit gefasste SPI um 0,32 Prozent auf 16'461,89 Zähler. Im SLI halten sich Gewinner und Verlierer die Waage.

Im Rampenlicht stehen Partners Group (-7,5 Prozent). Der Vermögensverwalter hat wegen der geringen Veräusserung von Beteiligungen weniger Gewinn geschrieben. Unter dem Strich standen 508 Millionen Franken. «Die Transaktionsaktivitäten laufen nicht wie gewünscht», meint ein Händler. Aber das Unternehmen sei weiterhin hochprofitabel. «Das Finanzunternehmen hat insgesamt die Markterwartungen aber klar verfehlt», sagt ein anderer Händler.

Anders Swiss Life (+0,5 Prozent auf 691,40 Fr.). Der Lebensversicherer hat mit seinem Halbjahresabschluss die Erwartungen übertroffen. Die Aktie steigt erstmals seit über 20 Jahren kurzzeitig wieder über 700 Franken, kann sich aber nicht dort halten. Zeitweise stand der Titel nach einer festeren Eröffnung gar im Minus. Der Lebensversicherer hat im ersten Halbjahr 2024 mit 632 Millionen Franken einen über den Markterwartungen liegenden Reingewinn erzielt.

Neben Partners Group fallen im SMI noch die zudem die Pharmatitel Roche (GS -1,8 Prozent) und Novartis (-1,0 Prozent auf 101,70 Fr.) negativ auf. Grund für die Schwäche letzterer ist Jefferies. Der Broker hat die Empfehlung für den Pharmatitel aus Bewertungsgründen auf «Hold» von «Buy» und das Kursziel auf 105 von 110 Franken gesenkt. Dies färbt laut Händlern auch auf Roche ab. Während Novartis am Vortag ein Rekordhoch verbucht hatte, markierte der «Bon» ein Jahreshoch.

Ansonsten belaufen sich die Abschläge bei den Blue Chips meist auf klar weniger als ein Prozent.

Gefragt sind hingegen Schindler PS (+1,1 Prozent auf 240 Fr.). Bernstein hat das Rating auf «Outperform» von «Market Perform» und das Kursziel auf 273 von 238 Franken erhöht.

Ebenfalls höhere Kurse werden für Sonova (+1,1 Prozent), Lindt & Sprüngli PS (+0,7 Prozent), Richemont (+0,5 Prozent), Holcim (+0,7 Prozent) und Sandoz (+0,6 Prozent) bezahlt. Sandoz hält am Nachmittag um 14.00 Uhr einen Call zum «Thema Strategic Review 2024» ab.

Zu den Gewinnern zählen Nestlé (+0,8 Prozent), was den unter den Pharmawerten leidenden Gesamtmarkt etwas nach unten auffängt.

Auf den hinteren Rängen gewinnen Dormakaba nach Zahlen 7,1 Prozent. Das Schliesstechnikunternehmen habe grosse Fortschritte bei dem vor einiger Zeit eingeläuteten Transformationsprozess erzielt, sagt ein Händler. Bei 573 Franken erreicht der Kurs den höchsten Stand seit Januar 2022.

Leonteq gewinnen 2,2 Prozent. Die Derivateboutique kooperiert im Bereich strukturelle Produkte neu mit der Saxo Bank.

pre/rw

(AWP)