Investoren seien wegen der günstig gelegenen Feiertage am Berichtstag insgesamt aber eher «Mangelware», heisst es im Handel weiter. Viele hätten eine Brücke ins Wochenende oder gar ins Neue Jahr geschlagen. Im Tagesverlauf werde das Geschäft mangels Impulsen wohl noch abflauen. Es stehen keine wichtigen Wirtschaftsnews auf dem Programm, weder zu Unternehmen noch zu Konjunkturdaten. Dass die am Nachmittag in den USA anstehenden Daten zur Entwicklung in den Lagern des Grosshandels das Geschehen noch beleben, sei eher wenig wahrscheinlich.
Der Leitindex SMI steigt um 11.00 Uhr um 0,57 Prozent auf 11'554,12 Punkte. Der SLI, in dem die 30 wichtigsten Aktien enthalten sind, rückt um 0,64 Prozent vor auf 1912,14 und der breit gefasste SPI um 0,57 Prozent auf 15'411,69 Zähler. Im SLI ziehen 28 Werte an und nur zwei sind schwächer.
Gefragt sind bei den Blue Chips mit Kühne + Nagel (+2,0 Prozent) und Adecco (+1,3 Prozent) zwei Werte, die 2024 schlecht performt haben. Kühne hat knapp 30 und Adecco über 45 Prozent an Wert eingebüsst. «Möglicherweise eine Vorpositionierung auf 2025», meinte ein Marktbeobachter. Die Käufer wetteten auf eine Belebung der Wirtschaft und damit auch des Handels respektive der Arbeitsmärkte. Bei Adecco könnte auch die Hoffnung mitschwingen, dass die Dividende vielleicht doch weniger stark gesenkt werde als zuletzt befürchtet, meinte ein anderer.
Im Aufwind sind zudem UBS (+1,9 Prozent) und Julius Bär (+1,4 Prozent). Hier dürfte wohl ein Teil es Kursgewinns auf die Royal Bank oft Canada zurückgehen. Sie hat im Rahmen einer Branchenstudie das Kursziel für UBS auf 36 von 32 Franken und für Julius Bär auf 70 von 59 Franken erhöht und die Kaufempfehlung bestätigt. Partners Group rücken um 1,6 Prozent vor.
Händler verweisen auch auf die im breiten Markt gehandelten Aktien der Privatbanken Vontobel (+0,6 Prozent) und EFG International (+2,5 Prozent). Dafür könnte ein Bericht von «Inside Paradeplatz» der Grund sein. Laut dem Onlineportal soll der ehemalige Präsident Zeno Staub zu Vontobel zurückkehren und den Verkauf des Instituts vorbereiten. Als mögliche Partner des Traditionshauses würden am Markt Julius Bär oder auch EFG genannt.
Auch die Schwergewichte Nestlé, Roche und Novartis (je +0,6 Prozent) tragen zum Index-Plus bei. Das Ende des Aktienrückkaufprogramms belastet den Aktienkurs von Nestlé damit nicht. Der Lebensmittelriese hat sein jüngstes Aktienrückkaufprogramm beendet und damit insgesamt 187,4 Millionen Aktien zurückgekauft. Nestlé hat 2024 trotzdem gut ein Fünftel des Werts verloren.
Am unteren Ende der Kurstafel stehen die Versicherer Zurich (-0,6 Prozent), Swiss Re (-0,4 Prozent) und Swiss Life (+0,03 Prozent). Auch Richemont, Sandoz und Holcim (je +0,2 Prozent) halten nicht mit der Spitze mit. Allerdings sind diese Aktien 2024 sehr gut gelaufen.
Auf den hinteren Rängen legen Wisekey (+39 Prozent) und Kuros (+7,4 Prozent) weiter zu. Am Markt ist von Anschlusskäufen die Rede. Relief Therapeutics gewinnen 7,3 Prozent. Das Biotech-Unternehmen hat beim geplanten Zusammenschluss mit der amerikanischen Renexxion «signifikante Fortschritte» vermeldet. Bei DocMorris (+4,0 Prozent) verweist ein Händler auf die gute Entwicklung des E-Rezepts 2024 in Deutschland.
Mit Idorsia (+15 Prozent), AMS Osram (+4,0 Prozent) und Temenos (+1,8 Prozent) stehen weitere Aktien, die 2024 schlecht performt haben, auf den Kaufzetteln.
pre/uh
(AWP)