So zeichnet sich zwar für einige Sektoren wie Halbleiter oder wohl auch die Autohersteller ein Aufschub ab, Planungssicherheit gäben die angekündigten Ausnahmen aber noch nicht. Zudem ist der Streit mit China alles andere als erledigt - nach Medienberichten stoppt China den Export seltener Erden. Damit zeige Peking dem Mann im Haus, «wo der Hammer hängt», kommentierte ein Börsianer. Im Tagesverlauf rücken dann einige US-Konzerne mit Zahlen sowie der Empire State Index als wichtiges Konjunkturbarometer in den Fokus.
Der Leitindex SMI hat gegen 10.55 Uhr mit 0,19 Prozent auf 11'520,94 Punkten knapp den Sprung ins Plus geschafft. Der um den Dividendenabschlag bereinigte SMI liegt mit 0,60 Prozent etwas klarer in der Gewinnzone. Der SLI, in dem die 30 wichtigsten Aktien enthalten sind, steigt leicht um 0,27 Prozent auf 1860,36 Punkte, während der breite SPI, bei dem die Dividenden mitgerechnet werden, 0,65 Prozent gewinnt auf 15'552,83 Zähler.
Zu den stärksten Werten im SMI zählen zwei Tage vor der eigenen Zahlenbekanntgabe die Titel von VAT (+2,2 Prozent). Die Aktie profitiert laut Händlern einerseits von der allgemeinen Erholung im Sektor durch den Zoll-Aufschub. Zudem wirkt eine Hochstufung von Oddo BHF aus Bewertungsgründen positiv.
Julius Bär (+2,5 Prozent) setzen nach den zuletzt herben Verlusten zu einer Erholung an und auch Partners Group (+1,9 Prozent) legen trotz einer Abstufung durch die Citigroup zu. Die starken Turbulenzen an den Finanzmärkten hätten für Banken durch die erhöhte Handelstätigkeit der Anleger durchaus auch gute Seiten, heisst es am Markt. Auch konjunktursensitive Werte wie Adecco (+2,2 Prozent) oder Holcim (+1,6 Prozent) sind gefragt.
Derweil halten sich Sika (+0,4 Prozent) nach Umsatzahlen nur leicht im Plus. Der Umsatz lag eine Spur unter dem AWP-Konsens, die Analysten bezeichnen die Zahlen aber mehrheitlich als «in line». Als Warnung gesehen wird indes beim bestätigten Ausblick der Hinweis auf die wegen der globalen Handelskonflikte gestiegenen Unsicherheiten.
Die Aktien der beiden Luxusgüterkonzerne Richemont (-1,0 Prozent) und Swatch (-1,2 Prozent) verlieren nach schwachen Umsatzzahlen von Konkurrent LVMH. Am Donnerstag wir zudem die monatliche Uhrenexportstatistik veröffentlicht, die bislang rückläufige Ausfuhren zeigte.
Deutlich schwächer sehen UBS (-2,1 Prozent oder -0,50 Fr.) und Swiss Re (-2,5 Prozent oder -3,50 Fr.) aus, allerdings ist das Minus rein optischer Natur. Beide Titel werden ex Dividende gehandelt. Die Grossbank schüttet 0,90 US-Dollar oder umgerechnet etwa 0,73 Franken aus, beim Rückversicherer erhalten Aktionäre 7,35 USD bzw. rund 6 Franken.
Bei den drei Schwergewichten halten sich Nestlé (-0,2 Prozent) trotz einer Abstufung noch recht passabel, Roche (GS +0,04 Prozent) zeigen sich kaum verändert und Novartis (+0,7 Prozent) legen zu.
In der zweiten Reihe stechen Kuros (+14,1 Prozent) nach einem Umsatzsprung positiv heraus. Mit einem Plus von 82 Prozent ist das Biotechunternehmen auf Kurs, die eigenen Ziele 2025 zu erfüllen.
Klar nach oben geht es auch für die Aktien der R&S Group (+4,4 Prozent). Sowohl die endgültigen Ergebnisse für 2024 als auch der etwas präzisierte Umsatzausblick wird am Markt wohlwollend aufgenommen.
Galderma (+1,3 Prozent) legen zu, nachdem der Hautpflegekonzern seinen altgedienten Biostimulator Sculptra in China eingeführt hat. Sulzer (+0,5 Prozent) halten sich nach einem stagnierenden Auftragseingang nur im Mittelfeld. Hingegen zählen Barry Callebaut (-0,3 Prozent) nach einigen negativen Studien zu den Verlierern.
dm/hr
(AWP)