Die Anleger könnten sich daher zunehmend zurückhalten. «Steigende Kurse könnten auch zum Anlass genommen werden, Positionen abzubauen», sagte ein weiterer Börsianer. Zudem könnten ausländische Anleger wegen der allgemeinen Verunsicherung ihre Bestände an US-Staatsanleihen abbauen, was deren Renditen in die Höhe treiben würde. Sollte die «Schmerzgrenze» von 4,5 Prozent nach oben klar überschritten werden, könnte dies für die Finanzmärkte negative Folgen haben, heisst es weiter. Impulse dürften auch von der Zinsentscheidung der EZB am Donnerstag sowie einigen wichtigen Konjunkturzahlen im Wochenverlauf wie dem Empire State Index aus den USA, dem deutschen ZEW Index oder den Schweizer Aussenhandelszahlen ausgehen. Am Donnerstag ist zudem noch ein kleiner Verfallstermin.

Der Leitindex SMI notiert um 11.00 Uhr um 1,60 Prozent höher auf 11'419,19 Punkten. Der SLI, in dem die 30 wichtigsten Aktien enthalten sind, rückt um 1,61 Prozent vor auf 1843,13 und der breite SPI um 1,47 Prozent auf 15'335,03 Zähler. 28 SLI-Werte legen zu und zwei geben nach.

Das Gewinnerfeld wird von Technologiewerten angeführt. Diese können sich dank der zumindest vorläufigen Aussetzung der Sonderzölle auf Smartphones und Personal Computer durch die US-Regierung von den jüngsten Verlusten erholen. Smartphones und Personal Computer fallen laut einem Dokument der US-Zoll- und Grenzschutzbehörde nicht länger unter das Strafzoll-Regime Washingtons. Daher steigen die Kurse von Logitech (+7,0 Prozent), VAT (+2,5 Prozent), AMS Osram (+6,8 Prozent), Comet (+2,2 Prozent) und Inficon (+2,0 Prozent) kräftig an.

Gefragt sind zudem die Aktien der UBS (+2,6 Prozent). Hier hülfen die erfreulichen Ergebnisse der US-Banken vom vergangenen Freitag. Zudem wirkten sich die aktuellen Kursschwankungen in höheren Kommissionseinnahmen aus, heisst es am Markt. Mit den Anteilen von Swiss Re (+2,9 Prozent), Swiss Life (+1,8 Prozent) und Zurich (+1,6 Prozent) erholten sich weitere Finanzwerte von den jüngsten Abschlägen.

Aber auch zyklische Werte, die im Zuge des Zollcrashs eingebrochen waren wie Adecco (+3,2 Prozent), Sika (+2,2 Prozent), ABB (+2,1 Prozent) und Kühne + Nagel (+2,0 Prozent) setzen zu einer Erholung an.

Auf den Kaufzetteln stehen zudem Holcim (+2,3 Prozent). Jeder Holcim-Aktionär soll im Zuge der Abspaltung des US-Geschäfts in Form einer Sachdividende eine Amrize-Aktie erhalten. Der Spin-off soll nach Zustimmung der Generalversammlung vom 14. Mai dann im Juni 2025 erfolgen.

Gestützt wird der Markt zudem von den schwergewichtigen Pharmawerten Novartis (+1,9 Prozent) und Roche (+2,3 Prozent). Der Pharmakonzern Roche hat die EU-Zulassung für sein Krebsmittel Columvi (Glofitamab) in Kombination mit Gemcitabin und Oxaliplatin (GemOx) erhalten. Nestlé (+0,4 Prozent) hinken etwas hinterher.

Gegen den Trend schwächer tendieren Julius Bär (-3,4 Prozent oder 1,66 Fr.). Das Minus ist allerdings optischer Art. Denn die Aktie wird ex-Dividende von 2,60 Franken gehandelt. Straumann (+0,9 Prozent oder 0,90 Fr.) rücken trotz Dividendenausschüttung von 0,95 Fr. je Aktie klar vor.

Auch Emmi (-1,2 Prozent oder 9 Fr.) sowie Tecan (-0,5 Prozent oder 0,70 Fr.) holen die Dividende von 16,50 respektive 3,0 Franken auf.

pre/hr

(AWP)