Der Appetit der Investoren sei derzeit auf beiden Seiten des Atlantiks eher gering, meint etwa auch die Onlinebank Swissquote in einem Kommentar. Die zahlreichen Konjunkturdaten aus den USA vom Vortag seien insgesamt in etwa im Rahmen der Erwartungen ausgefallen, so etwa auch der vielbeachtete PCE-Preisdeflator. Die Wahrscheinlichkeit für eine weitere Zinssenkung um 0,25 Prozentpunkte des Fed im Dezember sei damit wohl gefestigt. Mangels Inputs aus Übersee liegt der Fokus am Donnerstag auf neuen Preisdaten aus Europa, unter anderem sind Angaben zu den Konsumentenpreisen in Deutschland angesagt.

Der Leitindex SMI steht um 11.00 Uhr 0,64 Prozent höher bei 11'718,03 Punkten. Der SLI, in dem die 30 wichtigsten Aktien enthalten sind, rückt um 0,77 Prozent auf 1934,58 Punkte vor und der breit gefasste SPI um 0,68 Prozent auf 15'628,48 Punkte. Im SLI kommen auf 27 Gewinner 3 Verlierer.

Grösster Gewinner sind weiterhin VAT (+3,3 Prozent). Die Aktien sind wie andere Chip-Titel in Europa oder zuvor auch in Asien gesucht. Unterstützung liefern dabei Medienberichte über mögliche zusätzliche Beschränkungen durch die USA für den Verkauf von Halbleiterausrüstung und KI-Speicherchips nach China. Diese seien milder ausgefallen als ursprünglich befürchtet, so der Tenor.

Entsprechend werden auch Logitech (+2,5 Prozent) oder im breiten Markt Comet (+1,8 Prozent) gekauft.

Straumann (+1,9 Prozent) folgen bei den Blue Chips hinter Logitech auf Rang drei. Für Rückenwind sorgt hier ein positiver Kommentar von Berenberg. Die Bank hat die Coverage für die Titel mit einem Kursziel von 145 Franken und der Einstufung «Buy» aufgenommen.

Gut gesucht sind weiter auch Partners Group (+1,6 Prozent) oder Adecco (+1,4 Prozent).

Lonza (+1,1 Prozent) erholen sich vom gestrigen Zwischentief und knüpfen damit an den guten Lauf seit Mitte der vergangenen Woche an.

Julius Bär (+1,3 Prozent) befinden sich dank des Höhenflugs seit Mitte der vergangenen Börsenwoche auf Jahreshöchstniveau und erstmals seit dem vierten Quartal 2023 über 58 Franken.

Zum freundlichen Gesamtbild tragen auch die Schwergewichte bei. Am stärksten zeigen sich dabei Roche (+0,7 Prozent). Novartis (+0,5 Prozent) gewinnen etwas moderater und Nestlé (+0,3 Prozent) legen das zweite Mal in Folge zu. Am Vortag sind letztere mit einem Plus von 0,7 Prozent gar relativ klar gestiegen. Seit dem Investorentag mit dem neuen CEO Laurent Freixe von vergangener Woche sind dies die ersten Zeichen, dass der gebeutelte Titel allenfalls einen Boden gefunden haben könnte.

Mit negativem Vorzeichen notieren derzeit einzig Swatch (-1,3 Prozent), Richemont und Givaudan (je -0,3 Prozent).

Im breiten Markt fallen Sunrise (+6,2 Prozent) nach einem Durchhänger mit dem zwischenzeitlichen Fall unter 40 Franken nun mit einer starken Performance auf. Vom Höchststand am ersten Handelstag nach dem Wiedereintritt an der hiesigen Börse von vor rund zwei Wochen bei knapp 47 Franken sind die Titel zwar nach wie vor ein gutes Stück entfernt, immerhin machen sie die Verluste vom Montag und Dienstag aber mehr als wett. Unterstützung kommt von einer positiven Einschätzung der Bank Exane BNP Paribas mit der Ersteinstufung «Outperform».

Pierer Mobility (-3,6 Prozent) setzen die Talfahrt nach der massiven Verlustwarnung vom Dienstag fort, immerhin mit etwas abgebremsten Tempo.

cf/kw

(AWP)