Nun gelte es abzuwarten, wie sich der Zollstreit weiter entwickle. Nach wie vor gebe es die Hoffnung, dass es nicht so schlimm kommen werde wie befürchtet. Es bestehe die Hoffnung auf eine Lösung. Sollte sich die Spirale mit Zöllen und Gegenzöllen aber beschleunigt drehen, könnte es durchaus zu Turbulenzen an den Märkten kommen, heisst es weiter. Die neuen US-Zölle sollen am 3. April in Kraft treten. Die EU will in diesem Fall entschlossen reagieren. Vor diesem Hintergrund sei es schwer, optimistisch zu sein, denn es dürfte wohl zu Vergeltungsmassnahmen kommen, kommentierte eine Analystin. Derweil nehmen die Inflationsängste und Konjunktursorgen weiter zu. Mit Spannung warteten die Anleger daher auf die am Nachmittag anstehenden US-Daten zu den privaten Einkommen und Ausgaben sowie den PCE-Deflator, das vom Fed bevorzugte Inflationsmass.
Der Leitindex SMI notiert gegen 11.00 Uhr um 0,14 Prozent leichter mit 12'848,90 Punkten. Der SLI, in dem die 30 wichtigsten Aktien enthalten sind, ermässigt sich um 0,25 Prozent auf 2077,63 und der breite SPI um 0,15 Prozent auf 17'106,22 Zähler. Im SLI halten sich Gewinner (14) und Verlierer (16) in etwa die Waage.
Gefragt sind Adecco (+2,7 Prozent auf 28,16 Fr.), auch wenn sie die Höchstkurse auf 28,78 Franken nicht ganz halten können. Rückenwind gibt es von Goldman Sachs. Die US-Bank hat das Rating für die Aktien des Personalvermittlers auf «Buy» von «Neutral» hochgestuft und das Kursziel auf 42,00 von 30,50 Franken erhöht. Die aktuell herrschende Unsicherheit und die steigenden europäischen Verteidigungsausgaben könnten sich positiv auf die Nachfrage nach Zeitarbeitern positiv auswirken, heisst es.
Zu den Gewinnern zählen ausserdem die Aktien von Sandoz (+1,3 Prozent), die sich nach dem Kursrückgang anfangs Monat stabilisierten. Dahinter folgen Kühne + Nagel (+1,3 Prozent), die sich wie Sandoz ebenfalls enttäuschend entwickelt hatten.
Gefragt werden auch die defensiven Schwergewichte Nestlé (+0,7 Prozent) und Roche (GS +0,4 Prozent). Bei Nestlé dürften die Spekulationen auf einen Verkauf des Wassergeschäfts stützend wirken, heisst es. Mit Sonova (+0,4 Prozent) und Straumann (+0,3 Prozent) stehen weitere Gesundheitswerte bei den Gewinnern. Novartis (+0,1 Prozent) haben inzwischen den Grossteil ihrer Anfangsgewinne eingebüsst.
Die Aktien von Holcim (+0,4 Prozent) ziehen ebenfalls an. Der Zementkonzern informiert am heutigen Kapitalmarkttag über die Zukunft nach der geplanten Abspaltung des US-Geschäfts Amrize. Demnach will Holcim auch ohne Amrize profitabel wachsen. Angestrebt wird bis 2030 ein jährliches Wachstum des Umsatzes von 3 bis 5 und des Betriebsgewinns von 6 bis 10 Prozent. Laut Analysten stimmen die genannten Wachstumsziele mit denen überein, die bei der Ankündigung der Abspaltung von Amrize genannt wurden.
Deutlich tiefer sind Swisscom (-4,2 Prozent oder 22,50 Fr.), doch werden diese mit einem Dividendenabschlag von 22 Franken gehandelt. Die Aktien der zyklischen ABB, VAT, Logitech, Geberit und SIG, die Luxusgütertitel Swatch und Richemont und die Banken Julius Bär und UBS büssen gegen ein Prozent und mehr ein.
Auf den hinteren Rängen fallen Meyer Burger (+19, Prozent) positiv auf. Das angeschlagene Solarunternehmen hat mit dem italienischen Photovoltaik-Grosshändler Memodo einen Liefervertrag für Hochleistungsmodule abgeschlossen.
pre/hr
(AWP)