Impulse seien damit Mangelware, heisst es am Markt. Dass Konjunkturzahlen das Geschehen noch merklich beeinflussen, sei eher unwahrscheinlich. Allenfalls könnten der Einkaufsmanagerindex der Region Chicago als Frühindikator oder die Daten der US-Notenbank Fed zur Entwicklung in der Industrie die Märkte noch bewegen. Der leichte Rückgang des Konjunkturbarometer der Konjunkturforschungsstelle der ETH (KOF) für Dezember bewege die jedenfalls Kurse kaum, heisst es weiter. Die Blicke der Anleger seien ins kommende Jahr gerichtet und nicht auf den letzten Handelstag. «Man fragt sich, welche Themen 2025 das Geschehen bestimmen werden», sagt ein anderer Börsianer.
Der Leitindex SMI notiert gegen 11.00 Uhr um 0,08 Prozent tiefer bei 11'580,22 Punkten. Der SLI, in dem die 30 wichtigsten Aktien enthalten sind, ermässigt sich um 0,12 Prozent auf 1914,64 und der breit gefasste SPI um 0,11 Prozent auf 15'447,20 Zähler. Im SLI geben 18 Werte nach und zwölf legen zu.
Mit einem Kursplus des SMI von gut 4 und einer Dividendenrendite von rund 3 Prozent resultiert für 2024 ein Ertrag von gut 7 sieben Prozent. «Das liegt im Rahmen des Vorjahres und auch des langjährigen Durchschnitts», erklärt ein Händler. Andere Börsenindizes wie etwa Dax, Dow Jones und Co haben dagegen deutlich zweistellig zugelegt. Beim Jahreshoch Ende August stand der SMI allerdings auch noch um mehr als 12 Prozent im Plus.
Insgesamt halten sich die Kursabschläge mit einen Prozent nach oben und unten in Grenzen. Gekauft würden Aktien, die 2024 schlecht gelaufen seien, sagt ein Händler. Möglicherweise seien dies erste Käufe für das kommende Jahr, sagt ein Händler und verweist auf die «Dogs of the Dow»-Theorie. Demnach wetten die Investoren darauf, dass die schlechtesten Aktien im kommenden Jahr zu den Favoriten zählen. Dazu zählen unter anderen die Aktien von Swatch (+1,0 Prozent), von Nestlé (+0,5 Prozent), Kühne + Nagel (+0,2 Prozent) und Adecco (+0,5 Prozent). Adecco war mit einem Minus von 46 Prozent der schwächste SLI-Wert.
Dagegen würden mit ABB (-1,0 Prozent), Swiss Re (-0,7 Prozent) und Zurich (-0,4 Prozent), Schindler PS (-0,7 Prozent) und Alcon (-0,4 Prozent) Papiere verkauft, die dieses Jahr gefragt waren. Swiss Re zählen mit Lonza (-0,2 Prozent) und ABB zu den drei besten Bluechips 2024.
Novartis (-0,03 Prozent) sind nahezu unverändert. Dabei gibt es vom Pharmariesen positive News. In einer 3a-Studie zur Behandlung von spinaler Muskelatrophie (SMA) sei der primäre Endpunkt erreicht worden. Novartis will nun die Ergebnisse 2025 den Zulassungsbehörden inklusive der US-FDA mitteilen und auf einer bevorstehenden medizinischen Tagung vorstellen.
Auch Roche (+0,04 Prozent) reagieren kaum auf die Aussagen des CEO Thomas Schinecker in einem Interview mit der «NZZ am Sonntag». Demnach ist das Geschäft des Pharmakonzerns «sehr gesund».
Auf den hinteren Rängen leiden Relief Therapeutics (-3,6 Prozent), Kuros (-3,2 Prozent) und Wisekey (-5,0 Prozent) unter Gewinnmitnahmen. Diese Titel haben sich 2024 vervielfacht. Pierer (+7,4 Prozent) zählen am Berichtstag zu den grössten Gewinnern. Das Unternehmen ist 2024 in Schieflage geraten und die Aktie hat mehr als die Hälfte verloren. Zuletzt hatte die Dachfirma einen Restrukturierungsplan vorgelegt.
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(AWP)