Der Dow Jones Industrial notierte im frühen Handel 0,2 Prozent im Plus bei 39'690 Punkten. Damit deutet sich für den US-Leitindex ein Wochengewinn von rund 3,6 Prozent an. Der marktbreite S&P 500 gewann am Freitag zuletzt 0,5 Prozent auf 5'293 Zähler. Für den von den grossen Technologieaktien dominierten Nasdaq 100 ging es um 0,7 Prozent auf 18'463 Punkte hoch, was ein Wochenplus von mehr als 6 Prozent signalisiert.

Das Hin und Her der Zollpolitik von Donald Trump ist weiterhin das beherrschende Thema am Markt. Die vom Präsidenten angekündigte Zollpause für viele Länder hatte die Aktienmärkte am Mittwoch zwar nach oben katapultiert. Dennoch bleiben die Anleger skeptisch, denn der Zollstreit zwischen China und den USA spitzt sich weiter zu.

Die chinesische Regierung gab bekannt, dass die Gegenzölle auf US-Waren nun auf 125 Prozent steigen sollen. Donald Trump hatte zuvor verkündet, die Zölle auf Importe aus China noch weiter auf 125 Prozent zu erhöhen. Anschliessend hatte die US-Regierung mitgeteilt, bereits eingeführte Zölle in Höhe von 20 Prozent nicht einberechnet zu haben. Damit liegt der Sonderzollsatz gegen China nun bei 145 Prozent.

Die Aktien von US-Halbleiterunternehmen mit Produktionsstätten in den USA, wie Intel , Texas Instruments , Analog Devices und ON Semiconductor reagierten mit Verlusten zwischen 4 und 9 Prozent auf die chinesischen Gegenzölle. Dagegen stiegen die Papiere von Advanced Micro Devices (AMD) um 3,1 Prozent.

Grund für die unterschiedliche Kursentwicklung war die Ankündigung Pekings, dass US-Chiphersteller, die ihre Produktion auslagern, nicht von Chinas Vergeltungszöllen betroffen sein werden. AMD hat die Chipproduktion an die Taiwan Semiconductor Manufacturing Company (TSMC) ausgelagert und ist somit von den Zöllen befreit.

Derweil nimmt die Berichtssaison der Unternehmen langsam Fahrt auf. Den Auftakt machten an diesem Freitag traditionell die Banken. Bei JPMorgan liessen die Marktturbulenzen die Erträge sprudeln. Die Grossbank übertraf die Schätzungen von Analysten. Die Aktien von JPMorgan stiegen um 1,3 Prozent.

Auch Morgan Stanley hatte mit seinen Handelserträgen im Aktiengeschäft positiv überrascht. Die Investmentbank legte allerdings für Kreditausfälle 135 Millionen Dollar zurück, während sie vor Jahresfrist noch 6 Millionen Dollar an Rückstellungen aufgelöst hatte. Die Aktien verloren 2,1 Prozent.

Wells Fargo brockten die gesunkenen Zinsen sowie die Zurückhaltung der US-Verbraucher bei Anschaffungen auf Pump einen Ertragsrückgang ein. Unternehmenschef Charlie Scharf sprach zwar von insgesamt soliden Resultaten, warnte aber auch vor den Risiken durch die Handelspolitik der neuen US-Regierung. Die Papiere von Wells Fargo sackten um 3,8 Prozent ab.

(AWP)